Im Plüderhäuser See haben sich die Blaualgen wieder zu stark vermehrt. Das Gesundheitsamt hat nun Wasserproben genommen, ein Teil des Sees ist bereits für Badende tabu.

Cyanobakterien, auch als Blaualgen bekannt, vermiesen alle Jahre wieder Badefans den Spaß am Planschen und Schwimmen im Plüderhäuser See. Nun ist es wieder soweit: In manchen Bereichen des Gewässers haben die Bakterien, die in normaler Konzentration harmlos sind, bei massenhaftem Auftreten aber aufgrund der von ihnen erzeugten Giftstoffe eine Gefahr für Menschen und Tiere darstellen, stark zugenommen. Die Gemeinde Plüderhausen hat auf Empfehlung des Gesundheitsamts vorsorglich die als Kinderbereich genutzte Flachwasserzone abgesperrt und für diesen Teil des Sees ein Badeverbot ausgesprochen.

 

Gesundheitsamt entnimmt Wasserproben

„Das Amt war am Dienstag draußen am See und hat Proben gezogen“, sagt Hans-Ulrich Höfer von der Gemeindeverwaltung. Im Kinderbereich sei die hohe Konzentration von Blaualgen optisch zu erkennen gewesen. Wie stark die Belastung des Wassers durch die von den Bakterien erzeugten Giftstoffe tatsächlich sei, lasse sich erst sagen, wenn das toxikologische Ergebnis der Untersuchung vorliege. Dann wird entschieden, ob es bei der Sperrung des Kinderbereichs bleibt, ob diese wieder aufgehoben wird oder ob gar ein Badeverbot für größere Bereiche des Gewässers oder den ganzen See ausgesprochen wird. Im vergangenen Herbst hatte eine Absolventin der Fachrichtung Umweltschutz der Hochschule Nürtingen diverse Maßnahmen angeregt, um den starken Befall mit Cyanobakterien zu verhindern. Sie empfahl, mehr Duschen und Toiletten aufzustellen, denn Schweiß, Sonnencreme und Urin tragen den Erkenntnissen zufolge zur Überdüngung des Sees bei, was den unerwünschten Bakterien entgegen kommt.

Die Sanitäranlagen seien bislang nicht aufgestockt worden, sagt Hans-Ulrich Höfer, aber die Gemeinde habe viel über dieses Problem informiert, was vielleicht zu einem größeren Bewusstsein bei den Badegästen geführt habe. Denn anders als im vergangenen Jahr, als das Problem schon im Juli aufgetreten sei, habe es dieses Jahr immerhin bis fast Mitte August gedauert.

Noch kann ein Großteil des Sees genutzt werden

Ein Hinweisschild mit Erläuterungen zur toxischen Wirkung der Blaualgen erklärt das Badeverbot an Teilen des Sees. Ein Wachmann stehe natürlich nicht neben dem abgesperrten Bereich, sagt Höfer: „Wir haben einen Mitarbeiter, der generell am See nach dem Rechten schaut und auch auf das Badeverbot aufmerksam macht.“ Mehr sei personell nicht leistbar, das Befolgen des Verbots liege in der Eigenverantwortung der Badegäste, die teils recht weite Anfahrten auf sich nähmen. „Der See wird auch in diesem Jahr sehr gut angenommen und hat sogar Stammgäste, die aus Stuttgart kommen.“ Die Anreise lohnt sich für Schwimmfans auf jeden Fall noch für einige Tage, denn tiefere Bereiche des Sees dürfen nach wie vor genutzt werden. Die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung werden wohl Anfang kommender Woche vorliegen.