Am Samstag (14 Uhr in Ravensburg) geht die Oberliga-Saison für die Stuttgarter Kickers endlich los. Und vieles ist neu – als letztes wurd noch Markus Obernosterer verpflichtet.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Alles neu macht – nicht der Mai, sondern der August. Zumindest im Fall der Stuttgarter Kickers. Beim Fußball-Oberligisten gibt es viele Veränderungen: Trainer, Sportdirektor, die halbe Mannschaft und sogar das Trikot haben einen frischen Anstrich bekommen. So werden die „Blauen“ zum Saisonstart am Samstag (14 Uhr) beim FV Ravensburg in gelben (Auswärts-)Leibchen auflaufen, wenn Ramon Gehrmann erstmals in einem Pflichtspiel als Coach für die Kickers auf der Bank sitzen wird. Der auch gleich noch einen weiteren Aspekt erwähnt: „Es ist einer neuer Geist in der Mannschaft.“

 

Zu der zählt nun auch noch Markus Obernosterer als (vorläufig) letzter Neuzugang. „Wir sind von der Qualität des Spieler sehr überzeugt“, sagt der (neue) Sportdirektor Lutz Siebrecht, der den offensiven Mittelfeldmann schon seit seiner Zeit beim SSV Ulm intensiv verfolgt hat. Der 29-Jährige fällt als Tiroler zwar nicht unter das bevorzugte Beuteschema („regionaler Bezug“), hat ja allerdings schon beim VfB II die schwäbische Mentalität kennen gelernt und zuletzt beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken gespielt. Mit Obernosterer sind die Kaderplanungen zunächst einmal abgeschlossen, wobei Siebrecht anfügt: „Das Transferfenster ist ja noch bis Ende August offen, da kann sich noch was tun – in die eine oder andere Richtung.“ Nachdem zuletzt der Vertrag mit Valentino Stepčić aufgelöst worden ist, soll definitiv nur noch Panagiotis Karastergios abgegeben werden. Siebrecht: „Ansonsten vertrauen wir dieser Mannschaft.“

Ziel Aufstieg?

Mit welchen Ziel? Da will keiner der beiden sportliche Verantwortlichen so richtig aus der Deckung kommen: „Das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht notwendig“, sagt Siebrecht, gibt aber zumindest zu: „Der VfB II ist mein klarer Favorit, aber wir wollen bis zum letzten Spieltag um einen der beiden ersten Plätze mitspielen.“ Also am Ende aufsteigen. Das Minimalziel des Trainers Gehrmann lautet: „Wir wollen die Mannschaft verbessern.“ Wenn das optimal gelingt, kommt der Rest von allein.

Das Vertrauen der Fans zumindest ist ungebrochen. Nachdem der Schnitt in der Vorsaison bei rund 3000 Zuschauern lag, vermelden die Kickers aktuell bereits 730 verkaufte Dauerkarten (nach 640 zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr). Und bis zum ersten Heimspiel am 10. August gegen den Freiburger FC ist ja noch etwas Zeit. Der Lehrer Gehrmann (am Wirtemberg-Gymnasium), der seinen Lehrauftrag auf rund 50 Prozent reduzieren wird, sagt: „Meine Mannschaften sind immer offensiv ausgerichtet.“ Wobei zunächst einmal das Sturmduo Cristian Giles und Mijo Tunjic gesetzt sein dürfte, nicht zu vergessen Leander Vochatzer und Shkemb Miftari in der Hinterhand, während Verbandsliga-Torjäger Noah Lulic mit einer Innenbandverletzung zunächst einmal ausfallen wird.

Torwart Bromma angeschlagen

Angeschlagen ist seit Dienstag auch Torwart-Neuzugang Thomas Bromma, doch Gehrmann geht davon aus, dass der Ex-Freiberger bis Samstag fit sein wird – um im Tor zu stehen? Die Frage nach der Nummer eins zwischen den Pfosten lässt er offen, „das klären wir zunächst intern“, sagt der Coach zum Duell mit Tobias Trautner. Der zählt neben Lukas Kling und Niko Blank zum Mannschaftrat, während Tobias Feisthammel Kapitän und Patrick Auracher sein Stellvertreter bleibt.

Das Geheimnis nach dem künftigen neuen Heimtrikot wird übrigens erst zum 21. September gelüftet. Dann steht die Feier zum 120-Jahr Jubiläum des Vereins auf dem Programm. Wenn das kein günstiger Termin für einen Aufstieg ist?