Vorweihnachtlicher Blutspendetermin im Haus der Begegnung wird sehr gut angenommen.

Leonberg - Dreimal im Jahr organisiert das Leonberger Rote Kreuz einen Blutspendetermin im Haus der Begegnung. Traditionell findet der letzte Termin Mitte Dezember statt, dieses Mal sogar erst wenige Tage vor Weihnachten, am 20. Dezember. „Wir konnten selbst schlecht einschätzen, wie viele Spender heute so kurz vor Weihnachten kommen würden“, sagt der Organisator Danny Rapp vom Leonberger Ortsverein. Aus der Erfahrung heraus ging er von 170 bis 180 Spendern aus und lag damit goldrichtig. Zunächst sah es nach einem neuen Spenderrekord aus, als zur Halbzeit bereits 120 Spender im Haus waren. Für viele ist der Termin am Freitagnachmittag ideal, weil sie früher Feierabend machen oder zum Jahresschluss den Resturlaub nehmen.

 

„Das ist heute der beste Termin für mich überhaupt“, sagt Martina Kersten. Sie ist schon zum 28. Mal dabei. „Ich bin mit allen Weihnachtsvorbereitungen fertig, die Geschenke liegen verpackt im Schrank. Jetzt nehme ich mir Zeit für die Blutspende.“ Und so wurde an diesem Tag der Leonberger Ortsverein ein wenig vom ersten Ansturm überrollt. An allen Stationen, die durchlaufen werden müssen, gab es Wartezeiten. Die meisten Blutspender nahmen es sportlich entspannt und verkürzten sich die Zeit durch Gespräche mit den anderen Spendern.

Für Seda Keskin ist es die erste Blutspende in ihrem Leben. Sie will etwas Gutes tun und sieht den Andrang positiv: „Es ist doch gut, wenn viele Leute kommen, um Blut zu spenden. Ich selbst habe Zeit mitgebracht.“

170 Freiwillige, darunter 21 Erstspender

Nur wenig später hat sich die Zahl der Spender normalisiert, am Ende des Tages sind es 170, davon 21 Erstspender und 149 Mehrfachspender. Im Vergleich mit der letzten Spendenaktion sind es etwas weniger, da waren es 209, davon 42 Erstspender. Und auch wenn die meisten regelmäßig zum Blutspenden gehen, sind die Rotkreuzler immer froh über Nachwuchs-Spender. Nach Angaben des DRK-Blutspendedienstes kann nur unter großer Anstrengung und dank komplexer Logistik die bundesweite Versorgung mit täglich rund 12 000 benötigten Konserven sichergestellt werden, das entspricht 75 Prozent des Gesamtbedarfs. Doch aufgrund des demografischen Wandels scheiden jährlich rund 100 000 Spender aus. Die Altersgrenze für Mehrfachspender liegt bei 73 Jahren. Trotz blutsparender Methoden bei der Behandlung von Krankheiten und Verletzungen steigt der Blutbedarf insgesamt. Deshalb ist es wichtig, neue Spender zu gewinnen.

Die Blutspende beim DRK in Deutschland wird von rund 4800 hauptamtlichen Mitarbeitern sowie etwa 200 000 ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Bei dem Spendetermin im Leonberger Haus der Begegnung waren 25 ehrenamtliche Helfer des Ortsvereins Leonberg im Einsatz. Sie sind für das Organisatorische zuständige, während der Blutspendedienst die medizinische Seite abdeckt.

Auf die Ruhephasen wird genau geachtet

Los geht es mit der Anmeldung der Spender, dann folgt das kleine Labor, in dem die hauptamtlichen Mitarbeiter des Blutspendedienstes den roten Blutfarbstoff und die Blutgruppe der Spender bestimmen und Blutdruck und Temperatur kontrollieren. Weiter geht es mit einem kurzen Arztbesuch bei einem der vier Ärzte, die der Blutspendedienst mitgebracht hat. Sie entscheiden letztlich, ob tatsächlich Blut gespendet werden darf. Dann folgt die Blutentnahme, zwölf Liegen sind vorbereitet, knapp ein halber Liter Blut pro Spender fließt langsam in die vorbereiteten Beutel. Gemeinsam mit einem der Helfer geht es anschließend in den Ruheraum. Jeder Erstspender muss hier sicherheitshalber 15 Minuten im Liegen ausruhen und zehn Minuten im Sitzen. Wer häufiger spendet, darf schneller wieder aufstehen. Die Zeiten werden am PC überwacht. Dazu hat der Ortsverein ein eigenes Programm entwickelt mit Timern, die die genaue Liegezeit anzeigen und ob ein Bett oder ein Sitzplatz belegt ist oder nicht. Im Einsatz am PC ist ein Jugend-Rotkreuzler. Marco Lopresti ist seit zwei Jahren im Team, hier an der Ruhekontrolle ist er zum ersten Mal und macht seine Sache gut. „Aber an allen Stationen sind immer auch erfahrene DRKler mit dabei“, sagt Danny Rapp. 40 Aktive zählt das Leonberger DRK, außerdem knapp 20 Jugend-Rotkreuzler.

Besonders wichtig bei diesem Termin ist auch die Arbeit des Küchenteams. Die Helfer haben Linsen mit Spätzle und Saiten vorbereitet und dreierlei Quarkspeisen als Nachtisch. Und auch wenn niemand nur wegen des Essens Blut spendet, freuen sich doch alle am Ende über das leckere Essen und nette Gespräche mit den anderen Spendern.