Der hessische Innenminister Peter Beuth bestätigt einen mutmaßlichen rechtsextremen Hintergrund der Tat mit elf Toten in Hanau. Darauf deute etwa eine Homepage hin, aus der sich ein mutmaßlicher rechter Hintergrund ergebe.

Hanau, Karlsruhe, Berlin - Der Generalbundesanwalt geht nach der tödlichen Schießerei mit elf Opfern in Hanau von einem „fremdenfeindlichen Motiv“ aus. Das teilte ein Sprecher des Generalbundesanwalts am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. In Hanau hatte ein Mann nach Angaben der Polizei Südosthessen am Mittwochabend neun Menschen erschossen.

 

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Demnach soll der mutmaßliche Täter gegen 22 Uhr am Heumarkt in der Innenstadt auf Menschen geschossen haben, danach fuhr er weiter zum Kurt-Schumacher-Platz im Hanauer Stadtteil Kesselstadt, wo er erneut mehrere Menschen angriff. Insgesamt wurden nach Polizeiangaben an den beiden Tatorten neun Menschen getötet.

Merkel sagt Besuch in Halle ab

Die Polizei schrieb den Mann noch in der Nacht zur Fahndung aus. Schließlich fand sie den mutmaßlichen Täter am frühen Morgen tot in seiner Wohnung. Außerdem fand die Polizei den Angaben zufolge eine weitere Leiche in der Wohnung.

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Die Generalbundesanwalt übernahm noch in der Nacht die Ermittlungen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) forderte am Donnerstag in Berlin, dass die Hintergründe der Tat gründlich aufgeklärt werden müssten. „Es ist erschütternd, wie viele Menschen dort sinnlos getötet wurden“, sagte Lambrecht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte laut Twitter-Mitteilung von Regierungssprecher Steffen Seibert einen geplanten Besuch in Halle ab. Der hessische Landtag sagte seine für Donnerstag geplante Plenarsitzung ab, wie der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) den Parlamentariern in Wiesbaden mitteilte.