Seit Montag läuft in Böblingen der Testbetrieb für das Video-Reisezentrum der Deutschen Bahn. Im Kreis Ludwigsburg ist die Umstellung auf Videostationen schon vor der Einführung umstritten.

Böblingen - Wer seine Fahrkarte für die nächste Zugfahrt in Böblingen kaufen möchte, findet dort nun auch ein Video-Reisezentrum vor. Seit Montag läuft am Bahnhof der Testbetrieb, wie die Deutsche Bahn in einer Pressemitteilung berichtet. Die Mitarbeiter sind, im Unterschied zum klassischen Reisezentrum, nicht vor Ort, sondern sitzen in der Video-Zentrale in Ludwigsburg. Zunächst wird das Angebot ergänzend zum Verkauf am Schalter bis zum 31. Dezember erprobt.

 

Die Vorgehensweise scheint simpel: Der Kunde meldet sich in der Video-Zentrale, indem er auf einen Knopf drückt, der Reiseberater wird benachrichtigt und beide werden per Videokonferenz verbunden. Neben der Beratung können dann Fahrscheine gekauft werden. Die Vorgehensweise des Reiseberaters kann der Kunde an einem zweiten Bildschirm verfolgen, er sieht also beispielsweise, wie er bei der Suche einer passenden Verbindung vorgeht. Gezahlt werden können die Tickets mit Bargeld, EC- oder Kreditkarte.

Inzwischen gibt es deutschlandweit 57 Video-Reisezentren in zehn Bundesländern, doch die Umstellung auf den videobasierten Verkauf ist umstritten. Im Kreis Ludwigsburg will die Deutsche Bahn 2020 in Korntal und Marbach am Neckar den Schalter durch eine Station mit Videokamera ersetzen. Vor allem in Korntal-Münchingen ist der Widerstand der Bürger spürbar, hier wurde eine Petition gestartet. Kritisiert wird die Umstellung auf Videostationen insbesondere wegen älteren und behinderten Menschen, die diese vor Probleme stellen würde.