Die Böblingerin Ida Rohrbach feiert ihren 90. Geburtstag – zwei Töchter, drei Enkel und drei Urenkel feiern mit.

Im Familienkreis und im eigenen Garten hat Ida Rohrbach am Samstag ihren 90. Geburtstag gefeiert. „Manchmal glaube ich das gar nicht, es ist als ob erst gestern mein 80. war“, meint die Böblingerin ob ihres hohen Alters fast ein wenig überrascht.

 

Nach dem Kriegsende von Ostpreußen nach Thüringen geflohen

Geboren wurde sie am 14. Mai 1932 im ostpreußischen Allenstein. Mit dem Kriegsende machte sie sich mit den Eltern und ihren beiden Schwestern auf die Flucht nach Thüringen, wo sie dann die Schule beendete und eine Lehre als Buchbinderin absolvierte. 1953 verschlug es sie zu Verwandten ins Rheinland. Dort lernte sie über eine Brieffreundschaft ihren späteren Mann Kurt kennen, den sie 1960 in Böblingen heiratete.

Großes ehrenamtliches Engagement in der Kirchengemeinde St. Maria

1961 und 1966 kamen ihre beiden Töchter Monika und Gabi zur Welt. Heute gehören außerdem drei Enkel und drei Urenkel im Alter zwischen zwei und sechs Jahren zur Familie. Allzu früh verstarb bereits 1985 Ida Rohrbachs Ehemann. Er, seine Frau, Tochter Monika und auch eine Enkelin waren von Anfang an in der zu Beginn der 1960er-Jahre neu entstandenen katholischen Kirchengemeinde St. Maria beim Bau des Gotteshauses und zum Teil sogar als Kirchengemeinderäte engagiert. Früher nahm Ida Rohrbach jedes Jahr an Wallfahrten nach Lourdes und Altötting teil, half als Ehrenamtliche bei Veranstaltungen und besucht noch immer regelmäßig die Gottesdienste.

In Sachen Handarbeiten macht ihr niemand was vor

Ihre Wohnung zeugt von vielseitigem Handarbeitstalent. Ob selbst genähte Tischdecken, geknüpfte Kissen, gestickte Gobelins an den Wänden – alles hat Ida Rohrbach selbst gemacht. Auch mit jetzt 90 Jahren ist ihr Schaffensdrang ungebrochen. Ob Bücher reparieren oder Hosen kürzer und enger nähen – gerne auch für die Nachbarn. „Ich mache noch viel selber“, sagt sie. Sicher ist auch das mit ein Grund dafür, dass sie im Wohnviertel nach eigenem Bekunden „bekannt wie ein bunter Hund“ sei, wie sie verschmitzt anmerkt. Dass die Jubilarin mit so viel ungebrochenem Elan auch ihren Haushalt noch weitgehend selbst versorgt und ihre geräumige Erdgeschosswohnung in Schuss hält, in die sie vor acht Jahren aus dem dritten Obergeschoss mangels Aufzug umgezogen ist, versteht sich da fast von selbst.