Das Börsenjahr ist schlecht gelaufen. Für Panik gibt es aber keinen Grund, schreibt Barbara Schäder.

Korrespondenten: Barbara Schäder (bsa)

Frankfurt - Während der Einzelhandel in den Tagen nach Weihnachten noch auf die Einlösung von Geldgeschenken hofft, ist das Jahr an den Aktienmärkten praktisch gelaufen. In Frankfurt ist die Börse nur am Donnerstag und Freitag geöffnet. Die Wall Street macht zwar nur am Dienstag komplett dicht, viel wird aber auch an den US-Börsen diese Woche nicht mehr passieren. Ein paar Konjunkturdaten werden dort noch erwartet, die neuen Zahlen zu Hausverkäufen und zum US-Verbrauchervertrauen könnten am Donnerstag für ein wenig Bewegung sorgen. Am Freitag veröffentlicht das Statistische Bundesamt eine erste Schätzung zur Inflationsrate im Dezember.

 

An der schlechten Bilanz des Börsenjahrs wird das alles nichts mehr ändern. Das gilt nicht nur für den deutschen Aktienmarkt. Auch der Euro Stoxx 50, der die 50 größten Unternehmen der Währungsunion umfasst, sowie die amerikanischen amerikanischen Leitindizes Dow Jones und S&P 500 steuern auf einen Jahresverlust zu.

Börsen schwächeln trotz US-Wachstum

Das ist bemerkenswert, denn die US-Wirtschaft dürfte 2018 um stolze drei Prozent gewachsen sein. Doch auch in den Vereinigten Staaten mehren sich die Zeichen für eine Konjunkturabkühlung. Dass die US-Notenbank gleichwohl ihren Leitzins weiter erhöhen will, beunruhigt viele Marktteilnehmer. Hinzu kam am Freitag noch eine schlechte Nachricht: Der Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und den oppositionellen Demokraten legt die Arbeit in mehreren Regierungsbehörden vorerst lahm. Derartige „government shutdowns“ hat es allerdings auch unter den Präsidenten Barack Obama und Bill Clinton schon gegeben, eine baldige Lösung ist wahrscheinlich.

Auch sonst sollte sich niemand das Weihnachtsfest verderben lassen. Eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums bedeutet schließlich noch keine Rezession. Die meisten Analysten erwarten für nächstes Jahr zwar kein Kursfeuerwerk, aber doch eine leichte Erholung des Deutschen Aktienindex (Dax). Neben ungeliebten Weihnachtsgeschenken zwischen den Jahren auch Aktienpakete gegen Geld einzutauschen, wäre also voreilig.