In einem Acker zwischen den Stadtteilen Weilimdorf und Giebel steckt eine alte amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Acker. Es wird ein spannender Sonntag.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Wird das Ringerfest der SG Weilimdorf am Sonntag auf den Frühschoppen verzichten müssen? Zu nahe steht das Festzelt am Fundort einer alten Fliegerbombe, die am Vormittag entschärft werden soll. Im Norden des Stadtteils Giebel, eingerahmt von Fasanengarten, Solitudestraße und B-295-Ausfahrt, steckt in einem Acker in drei Meter Tiefe eine 250 Kilo schwere US-Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg.

 

Das bremst nicht nur die Ringer aus. Ein ganzes Wohngebiet mit 2600 Menschen muss am Sonntag von 8 Uhr an das Areal aus Sicherheitsgründen verlassen, wenn die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdiensts unter der Führung von Christoph Rottner und Bernd Geckeler das Kriegsrelikt entschärfen. Die Experten hatten die Einschlagstelle auf alten Luftbildern entdeckt und bereits vor Wochen mit einem Bagger vorgefühlt.

Polizei hat über 100 Beamte im Einsatz

Wie lange die heikle Arbeit dauern wird, ist unklar. Das liegt vor allem auch daran, weil die Polizei erst sicherstellen muss, dass alle betroffenen Wohnungen wirklich geräumt sind – bei 2600 Bewohnern eine zeitaufwendige Maßnahme. Die Stuttgarter Polizei hat zur Evakuierung und für die Verkehrsumleitungen 107 Beamte im Einsatz. Die Engelbergstraße wird zwischen Giebel- und Solitudestraße gesperrt sein. Betroffen ist auch die Stadtbahnlinie U 6, die zwar während der Evakuierung durchs Gebiet fährt, aber eine Zwangspause einlegt, wenn die sogenannten Feuerwerker vom Kampfmittelbeseitigungsdienst in Aktion treten.

Die Feuerwehr hat offene Türen – und ein offenes Ohr

Das Ringerfest an der Solitudestraße ist nicht abgesagt. „Wir werden am Morgen im Zelt noch schnell alles herrichten“, sagt die Vorsitzende Verena Vogt, „und hoffen, dass um 12 Uhr alles überstanden ist und wir wieder aufs Festgelände können.“

Die Bewohner können notfalls in der Sporthalle des Solitude-Gymnasiums am Spechtweg unterkommen. Ein besserer Tipp ist aber der Tag der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr, die am Sonntag in der Glemsgaustraße Ausstellungen, Spiele und Vorführungen bietet. Und natürlich hat man dort auch immer ein Ohr für die Bombe.