Erinnert sich noch jemand an Karen Schultz? Patrice Farameh? Oder Caroline Rocher? Vermutlich nicht. Beim Namen Sabrina Setlur dürfte es eher klingeln. Boris Becker war vor der Ehe mit Lilly kein Kind von Traurigkeit.

Stuttgart - 13 Jahre Beziehung, davon neun als Ehepaar – und immer im Blitzlichtgewitter: Lilly und Boris Becker haben ihre Liebe ziemlich öffentlich zelebriert. Auch deren Ende: Spekulationen über eine Scheidung gab es schon lange – angefeuert von Lillys Bemerkungen über ihren Mann, die Leimener Tennislegende. So überrascht die offizielle Verkündung des Ehe-Aus’ jetzt eigentlich niemanden mehr.

 

Boris und Lilly Becker trennen sich „einvernehmlich und freundschaftlich“, wie ihr Anwalt erklärt. Diese Entscheidung sei dem Paar nicht leicht gefallen. Nun gehe es beiden um das Wohlergehen ihres achtjährigen Sohns Amadeus.

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Vor knapp einem Jahr erst reagierte der mittlerweile 50 Jahre alte Becker auf anhaltende Trennungsgerüchte bei Twitter mit der Botschaft, Lilly und er seien „noch immer glücklich verheiratet“. Allerdings kam der Nährboden für die dementierte Ehekrise von seiner Frau selbst - Lilly hatte in einer Fernsehshow geklagt, ihr Mann sei schon lange gemein zu ihr. Die Spekulationen über eine Scheidung heizte sie dabei mit dem Satz „Ich weiß nicht, sag niemals nie“ kräftig an. Seither folgten nochmals Trennungsgerüchte und daraufhin nochmals Dementis - doch nun hat das Hin und Her ein Ende.

Zum Insolvenzverfahren kommt das Liebeschaos

„Spiel, Satz und Sieg“ - das sagten die Kommentatoren regelmäßig bei den Tennisspielen von Becker, im Privatleben kommt nach seiner Scheidung von Barbara im Jahr 2001, der Verurteilung wegen Steuerhinterziehung im Jahr 2002 oder dem seit dem vergangenen Jahr in London laufenden Insolvenzverfahren nun eine weitere Niederlage Beckers hinzu.

Wie schon seit seinem ersten Wimbledonsieg 1985 das Leben Beckers in großen Teilen in der Öffentlichkeit spielte, fand dort auch sein Liebesleben Niederschlag: Sabrina Setlur, Patrice Farameh, Sandy Meyer-Wölden – der Boulevard stürzte sich mit Lust auf jede Frau, die an „Bum-Bum-Beckers“ Seite auftauchte. Zurückhaltenderen Naturen, wie Boris Jugendliebe Karen zum Beispiel, wurde das schnell zu viel.

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Vom ersten Date bis zur ersten vorübergehenden Trennung gab Becker etwa in seiner vor fünf Jahren veröffentlichten Biografie „Das Leben ist kein Spiel“ intime Details aus seiner Beziehung mit Lilly preis. Am Tag des ersten Kennenlernens habe er 2005 mit seinem Sohn Noah aus der gescheiterten Ehe mit Barbara eigentlich nur schnell in Miami Beach eine Pizza essen wollen. „Da fiel mir draußen auf der Terrasse diese Frau auf - Baseballkappe, enge hellblaue Jeans, Lockenkopf, Traumbody, ein echter Hingucker.“ Die Schwärmerei steigerte sich offenbar zunächst rasant, bis 2008 die erste Trennung folge. Bei einem Dinner sei Lilly auf eine sehr attraktive Frau eifersüchtig geworden, die ihm auch noch die Visitenkarte zugesteckt habe. „Im Eifer des Gefechts verlor sie die Nerven und kippte mir vor allen Leuten ein Glas Wodka mitten ins Gesicht - es war auch noch der teure Grey Goose“, schrieb Becker. Ein Glas Wodka ins Gesicht vor seinen Freunden war ihm zu viel - Becker machte Schluss.

Doch so theatralisch die Szene gewirkt haben muss, so theatralisch ging die Beziehung weiter. Höhepunkt der 28. Februar 2009, wo der inzwischen von einer Kurzzeitbeziehung mit dem Model Alessandra Meyer-Wölden zu Lilly zurückgekehrte Becker bei „Wetten, dass..?“ vor einem Millionenpublikum seine Hochzeit ankündigte. „Wir werden am 12. Juni in Sankt Moritz heiraten“, sagte Becker auf der Couch von Thomas Gottschalk und gab seiner Braut ein Küsschen. „Wir sind durch diverse Höhen und Tiefen gegangen“, sagte Becker und fügte hinzu: „Ich will sie nicht mehr loslassen“. Ein neues Liebescomeback scheint diesmal dagegen ausgeschlossen - zu abgeklärt wirkt die sachlich-nüchterne Trennungserklärung.