Alle vier Jahre ist Botnanger Maimarkt. Auch bei der vierten Auflage der Veranstaltung haben Firmen und Einrichtungen an drei Tagen ihren Service und ihre Angebote den Besuchern der Tennishalle präsentiert.

Botnang - Voll auf Achse: Die jüngeren Besucher bretterten auf E-Rollern durch die Tennishalle, die Großen verglichen zwischen dem alten und dem neuen Botnanger Ortsbus. Dazwischen präsentierten sich drei Tage lang vornehmlich das örtliche Handwerk sowie die Botnanger Einrichtungen. Auftakt war am Freitagabend mit einem Konzert. Am Samstag ging das Messegeschehen nahtlos in die beliebte Maimarkt-Party über. Am Maifeiertag gab es dann noch einmal Musik und Mitmachangebote der Vereine sowie die Möglichkeit zum Bummeln. Und die Botnanger nahmen sich Zeit und entdeckten, was ihr Stadtbezirk so alles kann.

 

Bei Hofstetter wurde Stuck gegossen oder eine Dose aus Rigips-Formteilen gebastelt. Häuslesbesitzer und solche, die es noch werden wollen, konnten sich an zahlreichen Ständen informieren, von der Energieberatung über maßgefertigte Möbel bis hin zur Gartengestaltung. Thilo Klein hingegen war eben dabei einen Tennisschläger zu bespannen: Er war quasi der Hausherr der Veranstaltung, seine Tennishalle beherbergte die Leistungsschau bereits zum vierten Mal: „Der Maimarkt findet alle vier Jahre statt, immer im olympischen Jahr, mehr lässt das Ordnungsamt nicht zu“, erklärte er. Wie ist er mit der Messe zufrieden? Bisher sei es noch recht ruhig gewesen, so Klein, das könne sich aber schnell ändern und sei ohnehin stark vom Wetter abhängig.

Das bestätigt auch Matthias Oechsner, Organisator und Vorsitzender des veranstaltenden Botnanger Gewerbe- und Handelsvereins (GHV): Nicht zu schön soll das Wetter sein, damit Grillen oder Ausflug nicht verlockender erscheinen, andererseits nicht so schlecht, dass man nicht mehr vor die Tür gehen mag. „Natürlich gibt es dieses Wochenende auch viele andere Veranstaltungen, etwa die Maihocketse der Musikalischen Vereinigung, aber da lassen wir den Ortsbus hin und her fahren.“

Das lokale Angebot in Erinnerung rufen

Das Hauptanliegen des Maimarktes sei natürlich, das lokale Angebot in Erinnerung zu rufen, betont Oechsner: „Im Grunde gibt es alles auch hier vor Ort und ich selbst nutze das Angebot auch.“ Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle hatte in seinem Vorwort für die Maimarkt-Festschrift deutliche Worte gefunden: „Es muss jedem klar sein, dass man selbst einen nicht zu unterschätzenden Anteil daran hat, wie es in einem Ort aussieht, ob es Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort gibt und wie attraktiv Ortszentren sind oder nicht.“

Ohnehin stand der bewusste Konsum im Vordergrund dieser Leistungsschau: Am Stand des Weltladens gab es Fußbälle, die garantiert ohne Kinderarbeit produziert wurden – nicht nur im Jahr der Fußball-Europameisterschaft eine überlegenswerte Alternative. Gleich nebenan sammelte das in Botnang ansässige Stuttgarter Tierheim Geld für seine Schützlinge. Lisa Rieger (9) und Julia Albrecht (10) kauften gerne Lose für den guten Zweck – und traten mit einem neu gewonnenem Bärle die Rückfahrt auf dem E-Roller an. Die ungewöhnlichen Gefährte konnte man am Stand von Elektro-Veigel ausleihen und durch die Messe brettern.

Denn Mobilität war ebenfalls Trumpf bei diesem vierten Maimarkt: Draußen vor der Halle konnten die Gäste Probe sitzen und den alten und den neuen Botnanger Ortsbus (BOB) miteinander vergleichen. Den Vogel aber schoss „Müllmann Müller“ ab, den der GHV samt seiner schicken getunten Mülltonne verpflichtet hatte: Mit der rollte er durch die Halle, ließ mit seiner Ball-Jonglage Kinderaugen leuchten oder brachte die Gäste zum Faxenmachen. Gute Laune, völlig unabhängig vom Wetter.