Nach dem Brand auf der Kamelfarm in Ebhausen fordert der Tierschutzverband einen besseren Brandschutz. Zumal Stallbrände „auch im Südwesten keine Seltenheit“ seien, wie der Landesvorsitzende Herbert Lawo berichtet.

Ebhausen - Nach dem Brand auf einer Kamelfarm im Schwarzwald mit 86 toten Tieren haben Tierschützer einen effektiveren Brandschutz für Ställe gefordert. Stallbrände seien auch im Südwesten keine Seltenheit, es sei „unübersehbar“, dass der Brandschutz dort nicht funktioniere, sagte der Landesvorsitzende des Tierschutzverbandes, Herbert Lawo. „Aufgrund unzureichender Brandschutzvorkehrungen bedeuten Stallbrände für die meisten Tiere den sicheren Tod.“

 

So verendeten laut Lawo im Januar 2012 neun Kälber bei einem Stallbrand in der Nähe von Ulm. Im Ostalbkreis kamen bei einem Großbrand im Februar 2012 mehr als 2000 Schweine um. 150 Ziegen starben den Angaben zufolge im März des vergangenen Jahres bei Vaihingen einen grausamen Feuertod. Bereits Ende 2011 verbrannten neun Pferde und ein Pony in einem Stall im Landkreis Karlsruhe. Lawo erinnerte auch an die 70 000 Hühner eines Geflügelhofs nahe Heilbronn, die im August 2011 in einem Feuer starben.

Meist ist man auf einen Brand nicht vorbereitet

In der Bauordnung sei klar vorgeschrieben, dass bei einem Brand die Rettung von Menschen und von Tieren möglich sein muss, sagte Lawo. Meist gebe es „weder ein funktionierendes Frühwarnsystem noch einen praktikablen Notfallplan“. Vor allem bei vielen Tieren sei es „so gut wie unmöglich“, alle bei einem Brand rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. „Notfallpläne sollten genauso selbstverständlich sein, wie gelegentliche „Trocken-Übungen“ zusammen mit der Feuerwehr“, forderte Lawo.

Bei dem Brand am frühen Donnerstagmorgen waren 86 Tiere ums Leben gekommen. Fünf Kamele konnte der Besitzer des Hofes in Ebhausen (Kreis Calw) vor den Flammen retten. Menschen wurden nicht verletzt. Die Ursache des verheerenden Feuers war zunächst unklar. Der Schaden wurde auf bis zu zwei Millionen Euro geschätzt.