Vermutlich wegen eines technischen Defekts ist in der Nacht im Dachstuhl eines Hauses ein Brand ausgebrochen. Die vierköpfige Familie wurde von ihrem bellenden Haustier rechtzeitig aufgeweckt.
Herrenberg - Mitten in der Nacht ist am Freitag bei Herrenberg gegen 3 Uhr im Dachstuhl eines dreistöckigen Wohn- und Geschäftshauses ein Brand ausgebrochen. Das Gebell ihres Hundes weckte die vierköpfige Familie rechtzeitig auf. Sie konnte unverletzt das Gebäude verlassen, teilt das Polizeipräsidium Ludwigsburg mit. Innerhalb kurzer Zeit brannte das Dach lichterloh. Ein technischer Defekt in der elektrischen Anlage des Hauses bei der Sägmühle zwischen Herrenberg-Gültstein und Altingen soll laut der Polizei das Feuer ausgelöst haben. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf 400 000 Euro.
Mehr als sieben Stunden im Einsatz
Die Herrenberger Feuerwehr war bis 10.30 Uhr mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Die brenzligste Aufgabe war, ein Übergreifen der Flammen auf einen benachbarten Stall zu verhindern. Dies sei der Feuerwehr mit einer Riegelstellung gelungen, berichtet der Kreisbrandmeister Guido Plischek. Anfänglich habe es außerdem Probleme mit der Wasserversorgung gegeben, da das Anwesen außerhalb liegt. Im Dachstuhl hat es gebrannt und im ersten Obergeschoss. „Menschen waren glücklicherweise nicht gefährdet“, sagt der Kreisbrandmeister. Die 14 Pferde wurden bei einem benachbarten Landwirt untergebracht.
Ein still gelegtes Sägewerk
Bei dem Anwesen handelt es ich um ein ehemaliges Sägewerk, das still gelegt ist. Die Familie betreibt noch einen Holzhandel. Es war ein Großeinsatz in der Nacht. Am Brandort waren 84 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit 14 Fahrzeugen, auch die 15-köpfige Führungsgruppe des Landkreises Böblingen wurde gerufen – mitsamt einem Fachberater für Statik. Der Rettungsdienst rückte mit 29 Mitarbeitern und einem Dutzend Fahrzeugen aus, auch die Polizei war dabei. „Man konnte die Flammen von weitem sehen“, berichtet Guido Plischek, „aber die Feuerwehr hat die Sache schnell in den Griff bekommen.“