Am Donnerstagabend muss die Feuerwehr ausrücken. Bei dem Modellbauer entsteht ein Millionenschaden.

Renningen - Vor allem mit Rauch hatten die Feuerwehrkameraden zu kämpfen, als sie am Donnerstagabend in die Werkhalle im Renninger Industriegebiet gerufen wurden. Gegen 21.40 Uhr ging der Alarm ein. „Es gab wenig Feuer, dafür aber eine große Rauchentwicklung“, berichtet Erhard Mohr, der Kommandant der Feuerwehr Renningen. Eine Fräsmaschine in der Halle des Renninger Modellbauers Silberform AG war betroffen. „Eine kleine Flamme war zwar schon sichtbar“, sagt Mohr. „Bei solchen Maschinen sind es aber die Materialien und Leitungen, die mehr schmelzen, als dass sie brennen.“

 

Mit 31 Frauen und Männern sowie sieben Fahrzeugen rückte die Renninger Wehr aus. Ungefährlich ist ein solcher Einsatz nicht. „Die Rauchgase sind giftig“, weiß der erfahrene Kommandant. Klar war deshalb, dass die Einsatzkräfte mit Atemschutz in die Halle gegangen sind.

Keine weiteren sichtbaren Schäden

Mitarbeiter waren an dem Donnerstagabend nicht mehr in der Werkshalle, verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. „Es handelt sich bei der betroffenen Maschine um eine Modellbaufräsmaschine“, erläutert ein Sprecher der Silberform AG. Bis auf diese eine Maschine hatte es keinen sichtbaren Schaden gegeben. Die Versicherungen seien informiert und die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet.

Die Produktion der Silberform AG sei gesichert, sagt der Sprecher des Renninger Modellbauers. Es gebe weitere Maschinen und man könne auch auf externe Lieferanten ausweichen.

Nach dem Löschen der Flammen war es die zweite Aufgabe der Feuerwehr, den Rauch aus der Halle zu bekommen. „Wir mussten schauen, wo man Zugänge für die Zu- und die Abluft schaffen kann“, erklärt Erhard Mohr. Mit Ventilatoren wird dann ein Überdruck geschaffen, der den Rauch aus der Halle bläst. Dabei kam auch ein größerer Überdruck-Lüfter der Bosch-Werksfeuerwehr zum Einsatz.

Drei Stunden lang war die Renninger Feuerwehr im Einsatz, gegen 0.30 Uhr konnten die Kameraden abrücken. Als Ursache vermutet die Polizei einen technischen Defekt in der betroffenen Fräsmaschine. „Gut war, dass dieser Betrieb eine Brandmeldeanlage hatte“, sagt Feuerwehrkommandant Erhard Mohr. „Deshalb wurde uns das Feuer schnell gemeldet und konnte sich nicht ausbreiten.“

Der Neuwert solcher Maschinen geht in die Millionenhöhe

Die Höhe des Schadens schätzt die Polizei in einer ersten Stellungnahme auf ein „etwa siebenstellige Summe“ – ein Millionenschaden also. Der Sprecher der Silberform AG kann sich dazu nicht mit konkreten Zahlen äußern. Der Neuwert von solchen Maschinen gehe in die Millionenhöhe, die betroffene Maschine sei aber älteren Baujahrs.

Die Silberform AG mit Hauptsitz in Warmbronn übernimmt Designaufträge für die Automobilindustrie und fertigt 1:1-Modelle, Prototypen und Sonderfahrzeuge. 2010 hatte der Konstrukteur Jürgen Müller die insolvente Messmotech in Renningen gekauft und daraus die den führenden Design- und Entwicklungsdienstleiter Silberform geschaffen.

Neben den beiden Standorten Renningen und Warmbronn gibt es mittlerweile auch ein Werk in Krakau. Über die Aufträge ist wenig bekannt, da die Designentwicklung unter höchster Geheimhaltung abläuft. „Bei der Herstellung der 918-Modelle durften wir Porsche in einer frühen Phase unterstützen“, hatte Müller einmal dieser Zeitung erzählt. Das von Silberform erstellte Modell wurde auch als Präsentationsobjekt auf Messen und Ausstellungen gezeigt.