Ein Großeinsatz der Feuerwehr kann das Schlimmste verhindern, als in einem Wohnheim ein Brand ausbricht. Nun schaut die Heilsarmee, wie der Betrieb weiterlaufen kann.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Ein hoher Schaden am Gebäude, aber keine Verletzten: Der Brand in einem Männerwohnheim an der Silberburgstraße im Stuttgarter Westen in der Nacht zum Dienstag ist vergleichsweise glimpflich ausgegangen. „Wir sind sehr froh, dass keine Bewohner, keine Mitarbeiter, keine Nachbarn zu Schaden gekommen sind“, heißt es in der Zentrale der Heilsarmee, die das Wohnheim mit 40 Betten betreibt.

 

Stürmischer Funkenflug über dem Gebäude

Dabei war die Lage durchaus dramatisch: Als die Feuerwehr am Dienstag kurz nach 1 Uhr alarmiert wurde, schlugen Flammen aus dem Dachstuhl – und stürmische Böen fachten einen gewaltigen Funkenflug in Richtung angrenzender Gebäude an. „Es war ein Glück, dass sofort zwei Löschzüge am Brandort waren und gegen die Flammen vorgehen konnten“, sagt Feuerwehrsprecher Daniel Anand. Weil von Anfang an klar war, dass es sich um ein Wohnheim handelte, wurde sofort zweiter Alarm ausgelöst und das Personal zweier Feuerwachen in Gang gesetzt. Insgesamt rückten 50 Einsatzkräfte zum Brandort in der Silberburgstraße aus – auch für den Rettungsdienst herrschte Großalarm mit Notarzt, Rettungswagen und Schnelleinsatzgruppe.

Dabei zeigte sich, dass nicht nur Glück, sondern auch Brandschutzmaßnahmen Schlimmeres verhindern können. „Brandschutztüren und Wände haben gehalten“, sagt Anand, „so blieb das Feuer auf den Dachstuhl begrenzt und die Bewohner konnten durch das Gebäude ins Freie gebracht werden.“ 30 Personen wurden unverletzt gerettet, nur einer musste wegen einer Vorerkrankungen in ein Krankenhaus gebracht werden.

Ein Stockwerk kann vorerst nicht benutzt werden

Das Wohnheim gehört der Heilsarmee, die das Gebäude vor gut zehn Jahren saniert und umgebaut hat. Das Fritz-Schaaff-Haus wird seit 1991 an dieser Stelle betrieben, nachdem man wegen des Baus des Amtsgerichts aus der Hauffstraße umziehen musste. „Wir werden den Betrieb wohl bis auf das vierte Obergeschoss aufrechterhalten können“, sagt Michael Schröder, der für die Einrichtungen zuständige Referent bei der Heilsarmee. Die Räume im vierten Stock hätten aber nur einen Schaden durch Löschwasser erlitten. Fachleute seien nun dabei, mögliche weitere Schäden zu begutachten. „Sachschaden lässt sich aber ersetzen“, sagt Schröder. Die Bewohner könnten in andere Räume verlegt werden.

Die genaue Schadenshöhe sei noch unklar, ebenso wie die Brandursache, so Polizeisprecherin Denise Ray: „Bisher gibt es aber keine Hinweise auf Brandstiftung.“