Brasiliens Justizminster Sergio Moro ist am Freitag von seinem Amt zurückgetreten. Grund hierfür waren Meinungsverschiedenheiten mit Präsident Jair Bolsonaro.

Brasília - Wegen Meinungsverschiedenheiten mit Präsident Jair Bolsonaro ist Brasiliens Justizminister Sergio Moro zurückgetreten. „Ich packe meine Sachen und erkläre meinen Rücktritt“ sagte Moro am Freitag in der brasilianischen Hauptstadt Brasília. Zuvor hatte Bolsonaro den Chef der Bundespolizei, einen engen Vertrauten Moros, entlassen. Er sehe nun keine Möglichkeit mehr, die Unabhängigkeit der Bundespolizei zu bewahren, sagte Moro.

 

Als Bolsonaro kurz nach seiner Wahl im Oktober 2018 den prominenten Untersuchungsrichter in sein Kabinett holte, galt dies als Coup. Moro hatte die Ermittlungen zu „Lava Jato“ (Autowäscherei) - dem größten Korruptionsskandal Lateinamerikas - maßgeblich vorangetrieben. Im Jahr 2017 verurteilte er den ehemaligen linksgerichteten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva in erster Instanz wegen Bestechlichkeit zu einer Freiheitsstrafe.