In Brasilien sind mindestens zwölf Menschen bei einem versuchten Banküberfall ums Leben gekommen. Die Täter nahmen vor dem Eintreffen der Polizei Geiseln. Es kam zu einem Schusswechsel.

Milagres - Bei einem Schusswechsel zwischen bewaffneten Räubern und der Polizei in Brasilien sind am Freitag zwölf Menschen getötet worden. Der Schusswechsel ereignete sich in der Stadt Milagres im nordöstlichen Bundesstaat Ceara während eines versuchten Überfalls auf zwei Banken, wie die Behörden mitteilten. Sechs Angreifer und sechs weitere Menschen seien getötet worden. Nach Angaben des Bürgermeisters waren fünf der Toten Mitglieder derselben Familie, darunter zwei Kinder.

 

Die Sicherheitsbehörde von Ceara erklärte, eine Gruppe schwer Bewaffneter sei am frühen Morgen in der Stadt angekommen und sei in Richtung Zentrum gefahren, um den Überfall zu begehen. Es sei zu einem Schusswechsel zwischen den Verdächtigen und der Polizei gekommen. Die Website G1 berichtete, die Räuber hätten eine Straße mit einem Lastwagen gesperrt und das Auto mit der Familie gestoppt. Einige der Insassen seien gerade mit einem Flug aus São Paulo angekommen und wollten mit den Verwandten Weihnachten feiern. Als die Polizei eintraf, hätten die Räuber ihre Geiseln „exekutiert“. Einige Bandenmitglieder seien geflohen.

Zwei Verdächtige festgenommen

Der Sicherheitsminister von Ceara, Andre Costa, erklärte, die Toten würden nun identifiziert und die Todesumstände untersucht. Er machte keine Angaben dazu, durch wessen Kugeln die sechs Geiseln getötet wurden. Der Bürgermeister von Milagres, Lielson Landim, hatte zuvor gesagt, die Geiseln seien von den Verbrechern und die Verbrecher von der Polizei getötet worden. Nach Angaben von Costas Büro wurden zwei Verdächtige festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte Waffen, Sprengstoff und drei Fahrzeuge, die bei dem Angriff verwendet wurden. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte die Anwohnerin Mendonca de Santa Helena laut Medienberichten. „Ich habe Menschen schreien und weinen gehört. Es war furchtbar.“

Die Stadt Milagres stand nach der Tat unter Schock. Die Gemeinde rief die Menschen auf zu Hause zu bleiben, „bis die Ordnung wiederhergestellt“ sei. Brasilien ist für seine vielen Gewalttaten bekannt. Mit 30,8 Morden pro 100.000 Einwohnern ist die Mordrate in dem lateinamerikanischen Land drei Mal höher als die von der UNO als problematisch eingestufte Rate.