Der flächendeckende Breitbandausbau nimmt Fahrt auf, heißt es im zuständigen Zweckverband. Den ersten 2500 Anschlüssen in Allmersbach folgen im kommenden Jahr weitere 10 500 in Fellbach.

Ausbau - Das Ziel ist ehrgeizig.: Bis zum Jahr 2030, in zehn Jahren also, sollen 90 Prozent der Privathaushalte im Rems-Murr-Kreis über einen glasfaserbasierten Internetanschluss verfügen. Bereits in fünf Jahren gilt selbiges für sämtliche Gewerbegebiete im Kreis und die ersten 50 Prozent der Privathaushalte. Der Zweckverband Breitbandausbau Rems-Murr war im Rahmen der regionalen Kooperation mit der Telekom gegründet worden. Im Juli dieses Jahres hatten seine Aktivitäten mit dem ersten Spatenstich für die digitale Aufrüstung der kommunalen Infrastruktur begonnen.

 

Start in Allmersbach

Jetzt folgte bei der ersten Zweckverbandsversammlung ein Zwischenbericht zum Ende des ersten Ausbaujahrs: Allmersbach im Tal ist die erste Modellkommune im Kreis, bei der flächendeckend für Glasfaseranschlüsse gesorgt wird – hier sind es 2500 Haushalte, die seit Juli ans Breitbandnetz angeschlossen werden. Was den Bereich der Privathaushalte angeht, werden im Jahr 2020 die Glaskabel für 10 500 Fellbacher Haushalte folgen.

Am Start sind auch die ersten bisher in Sachen schnelles Internet stiefmütterlich behandelten Gewerbegebiete. Erste Planungen werden in Waiblingen und Remshalden umgesetzt. In Alfdorf fällt der Startschuss am kommenden Montag. Und im Lauf des Jahres 2020 werden Gewerbegebiete in Fellbach, Kernen und Winnenden mit Glasfaser versehen.

Bisher, so heißt es im Sachstandsbericht, der dieser Tage auch im Verkehrsausschuss des Kreistags präsentiert worden ist, seien in allen für die Tilgung der weißen Flecke auf der Breitbandlandkarte vorgesehenen Gewerbe und Wohngebieten die erforderlichen „Vorvermarktungs-Quoten“ erreicht worden. Entsprechend der gemeinsam festgelegten Ausbaukriterien muss eine festgelegte Anzahl von Haushalten in den Gebieten – je nach Vorgabe im Einzelfall zwischen 20 und 30 Prozent – einen Vorvertrag mit der Telekom abschließen, damit dann der knapp ein Jahr dauernde Ausbau für das gesamte Gebiet dann erfolgen kann.

Kampf den weißen Flecken auf der Breitbandlandkarte

Fördermittel gibt es dabei für Gebiete, in denen bislang nur Anschlussgeschwindigkeiten von maximal 30 Mbit/s erreicht werden – eben die sogenannten „weißen Flecke“. Hier übernimmt der Bund 50 Prozent der Ausbaukosten, das Land Baden-Württemberg weitere 40 und die restlichen zehn Prozent hat die jeweilige Kommune zu tragen. Im Werden sind hier weitere Sonderprogramme für unterversorgte Schulen und Krankenhäuser.

Rückfragen bei der Zweckverbandsversammlung betrafen das geeignete Verhalten der Kommunen bei Aktivitäten anderer Anbieter im Breitbandsektor. Hier, so stellte Hans-Jürgen Bahde, der Geschäftsführer der Regionalgesellschaft Gigabitregion Stuttgart klar, gebe es keinen Exklusivitätsanspruch der Telekom, solche Aktivitäten seien im Sinne flächendeckender Versorgung zu begrüßen. Landrat Richard Sigel: „Wir freuen uns, wenn Bewegung in die Sache kommt.“