Die Konservativen haben die Wahl in Großbritannien klar gewonnen. Damit kommt der Brexit aller Voraussicht nach Ende Januar. Wie ist die Stimmung im Land? Was plant Boris Johnson nun? Eine Analyse.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

Stuttgart - Ein Triumph sind die Wahlen, die er ausrief, für Boris Johnson geworden. Großbritanniens Top-Tory hat seiner Partei eine satte Unterhaus-Mehrheit und sich selbst eine unangefochtene Stellung an den Schalthebeln britischer Macht verschafft. Johnson kann nun nicht nur sein Kabinett und seine Fraktion nach eigenem Gutdünken dirigieren. Er kann auch die politische Landschaft auf der Insel und Britanniens Beziehungen zur weiteren Welt neu gestalten, ohne Widerstand aus Westminster befürchten zu müssen. Vor allem kann er sich auf ein neues Wähler-Mandat zur Abkoppelung des Vereinigten Königreichs von der EU berufen. Er kann, zum Kummer britischer Pro-Europäer, den „harten Brexit“ einleiten, um dessentwillen ihn die Hardliner seiner Partei nach vorn schoben.