Alles wird teurer – auch das Briefporto: Die Deutsche Post hat angesichts steigender Löhne und Kosten zum 1. Januar die Portogebühren erhöht. Für einen Standardbrief sind 85 statt bisher 80 Cent und für eine Postkarte 70 statt 60 Cent fällig.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Wer im digitalen Zeitalter von WhatsApp und E-Mails noch auf klassische Briefe setzt, muss für den Versand im nächsten Jahr mehr zahlen.

 

Das Inlandsporto für einen maximal 20 Gramm schweren Standardbrief hat sich zum 1. Januar um fünf Cent auf 85 Cent erhöht. Für eine Postkarte werden 70 Cent fällig und damit 10 Cent mehr als bisher.

Bei einem maximal 50 Gramm schweren Kompaktbrief gibt es seitens der Deutschen Post einen Portoaufschlag von fünf Cent auf einen Euro. Andere Sendungsarten werden ebenfalls teurer. Die Post begründet die neuen Portopreise mit sinkenden Sendungsmengen und höheren Kosten.

Alte Briefmarken weiter gültig

Alte Briefmarken werden nicht ungültig, man muss sie aber zusätzlich frankieren. Wer dies in den ersten Januartagen nicht tut und Briefe nur mit den alten Marken verschickt, dürfte aber Glück haben.

„Wir lassen in den ersten Tagen des neuen Jahres Kulanz gelten und werden die unterfrankierten Briefe nicht sofort zurückschicken“, sagt ein Post-Sprecher. So habe man es auch schon bei den vorigen Portoerhöhungen getan.

Die Post dreht beim Porto in der Regel alle drei Jahre an der Preisschraube. Die neuen Preissätze sind bis Ende 2024 gültig. Die Briefmenge sinkt im Internetzeitalter schon seit langem, weil viele Menschen zur Kommunikation lieber auf Mails, Chatnachrichten oder Posts in sozialen Medien setzen. Trotzdem ist das Briefgeschäft noch eine lukrative Sache für den Bonner Konzern.

Gründe für die Teuerung

Die Post nannte als Grund für die Erhöhung höhere Lohn- und Transportkosten sowie die in den vergangenen Monaten stark gestiegene Inflationsrate.

Mit erheblichen Kosten belastet haben das Unternehmen nach eigenen Angaben zudem „Zusatzaufwendungen in den Betriebsstätten und in der Zustellung“ infolge der Corona-Pandemie. Die zuständige Bundesnetzagentur hatte dem Konzern einen Preiserhöhungsspielraum von 4,6 Prozent zugestanden.