Britta Steffen hört auf. Sieben Wochen vor ihrem 30. Geburtstag erklärte die Olympiasiegerin und ehemalige Weltmeisterin ihren Rücktritt. Die Freistil-Weltrekordlerin bezweifelt, dass sie weiter die notwendige Motivation aufbringt.  

Berlin - Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen beendet ihre Karriere. Dies teilte sie am Freitag mit. Die 29-Jährige hatte 2008 in Peking mit Gold über 50 und 100 Meter Freistil ihre größten Erfolge gefeiert. Ein Jahr später holte die im brandenburgischen Schwedt geborene Schwimmerin auch bei den Weltmeisterschaften in Rom die Titel über diese beiden Strecken.

 

„Ich beende meine Karriere in dem Bewusstsein, zu den Besten der Welt zu gehören“, wurde sie in einer Mitteilung ihres Managements zitiert. „Dennoch habe ich in den letzten Wochen gezweifelt, ob ich die nötige Motivation und Energie für ein oder sogar drei weitere Jahre im Kampf um Goldmedaillen und Meistertitel aufbringen kann“, erklärte sie mit Blick auf die Europameisterschaften 2014 in Berlin und Olympia 2016 in Rio. Bei den vergangenen Weltmeisterschaften in diesem Sommer in Barcelona war Steffen ohne Medaille geblieben, bei Olympia 2012 verpasste sie über 50 Meter Freistil als Vierte knapp den erneuten Sprung auf das Treppchen.

"Schwimmsport in Deutschland geprägt"

Die Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), Christa Thiel, würdigte die Lebensgefährtin von Schwimm-Star Paul Biedermann als „eine außergewöhnliche Schwimmerin, die den Schwimmsport in Deutschland in den vergangenen Jahren geprägt hat. Wir würden uns freuen, wenn Britta dem Schwimmsport und dem DSV mit ihrer Erfahrung erhalten bleibt - in welcher Funktion auch immer.“

Konkrete berufliche Pläne würden derzeit entstehen, hieß es in der Mitteilung. Es liege nahe, die Erfahrungen aus dem Studium mit den Erfahrungen aus dem Leistungssport zu verknüpfen, zum Beispiel in Vorträgen. Die Weltrekordlerin studierte Wirtschaftsingenieurwesen für Umwelt und Nachhaltigkeit in Berlin.

Steffens langjähriger Trainer Norbert Warnatzsch äußerte Verständnis für den Rücktritt. „Brittas Entscheidung verstehe ich. Sie war eine Ausnahmeathletin und hat viel für den deutschen Schwimmsport getan“, erklärte Warnatzsch. DSV-Leistungssportdirektor Lutz Buschkow fügte an: „Sie hat dem Schwimmsport alles untergeordnet und ist dafür mit vielen großen Erfolgen belohnt worden.“ Steffen sei eine Stütze der Nationalmannschaft und ein Vorbild für die heranwachsenden Talente gewesen.