Rat hält an der Aufbereitungsanlage fest. Demnächst stehen außerdem die Gebühren zur Diskussion.

Heimsheim - Billig wird die neue Anlage zur Wasseraufbereitung nicht. Nach aktuellem Stand wird sie wohl – netto – sogar noch einmal um die 70 000 Euro teurer als gedacht. Der Gemeinderat ist sich trotzdem einig: Eine Investition in das eigene Wasser ist eine Investition in die Zukunft. Die Politiker nahmen die Vorplanung daher ohne große Diskussionen zur Kenntnis. Während der Sitzung klingt jedoch bereits an, dass die Gebührensatzung für die Wasserversorgung demnächst mal wieder auf der Tagesordnung stehen werde.

 

Hintergrund ist derjenige, dass der Heimsheimer Tiefbrunnen 2014 stillgelegt werden musste. Seither muss die Stadt ihr Wasser komplett aus dem Bodensee beziehen. Im Rat herrschte Einigkeit darüber, dass ein eigener Brunnen ein hohes Gut ist und eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber dem Fremdwasser bedeutet, weshalb das Ingenieurbüro „RBS wave“ damit beauftragt wurde, zu untersuchen, ob und wie sich der Brunnen sanieren lässt.

Sandfilter gegen Ablagerungen

Inzwischen ist die Vorplanung abgeschlossen. Judith Richter von RBS wave gab in der Sitzung einen Überblick über den Stand der Dinge. Klar war schon vorher, dass der Brunnen eine Filteranlage braucht, die die Braunfärbung des Wassers behebt. Darin wird unter anderem „ein Sandfilter gegen die Ablagerungen in den Rohren“ eingebaut, erklärte Richter. „Diese leichte Trübung gab es früher schon“, erklärte der Bürgermeister Jürgen Troll, „aber inzwischen sind die Vorschriften deutlich strenger.“ In jedem Fall wurde darauf geachtet, dass das Gebäude, in das die Filteranlage kommt, sich in die Umgebung einpasst. „Da mit einem hohen Grundwasserstand zu rechnen ist, kann das Bauwerk nicht so tief in den Untergrund eingebunden werden“, sagte Richter. Gerade die Dachform soll deshalb auch in die Umgebung passen, der Rat entschied sich für ein Krüppelwalmdach statt für ein Satteldach.

Projekt wohl 70 000 Euro teurer

Die Kosten gab das Büro mit geschätzt 670 000 Euro an statt mit den ursprünglich angesetzten 600 000 Euro. Das liege in der mittlerweile detaillierteren Planung, aber auch in den gestiegenen Preisen begründet. Teurer könnte es aber nicht nur für die Stadtkasse werden, sondern auch für die Heimsheimer Bürger. Im Laufe des Tagesordnungspunkts ging das Gespräch noch in Richtung Wassergebühren. „Wir hatten über Jahre zu niedrige Gebühren“, fasste Jürgen Troll zusammen. Er habe deshalb schon vor einiger Zeit angekündigt, dass diese wohl erhöht werden müssen, „aber nicht nur wegen des Neubaus“. Die Gebührenkalkulation soll in einer der nächsten Sitzungen auf dem Programm stehen.