Franz Pitzal hat ein Buch über die Pandemie verfasst. „Im Leid steckt auch eine Chance“, sagt der Pfarrer.

Renningen - Trotz anhaltender Corona-Einschränkungen geht das Leben weiter. Über die Chancen, verursacht durch die weltweite Pandemie, hat der Renninger Pfarrer Franz Pitzal in weniger als einem Monat ein Büchlein verfasst – für mehr Nähe, zum Mut machen, als ein Zeichen der Verbundenheit und für den Weltfrieden. „Denn im Leid steckt auch eine Chance“, erklärt der katholische Pfarrer bei der Anlieferung des Buches durch den Verlagsleiter Josef Fink im katholischen Bonifatiushaus voller Überzeugung.

 

Der 84-Jährige denkt nicht nur an seine Gemeinde, sondern hat den Blick hinaus in die Welt gerichtet – zu den zahlreichen Menschen, denen es während dieser Pandemie noch schlechter geht als zuvor. Daher soll der Erlös beispielsweise nach Burkina Faso, Kolumbien und Bolivien gehen, Orte, die der rüstige Pfarrer immer wieder bereist hat und deren Menschen ihm am Herzen liegen.

Vor wenigen Wochen hat alles angefangen – die Ausbreitung des Virus und die Erfahrungen des Pfarrers, geprägt von Einsamkeit seiner Gemeindemitglieder, leeren Kirchenbänken, Einschränkungen bei der Arbeit, beim Einkaufen, beim Sport und in der Freizeit. Aber die Erde hat sich nicht nur weitergedreht, sondern der Pfarrer hat auch seitdem in fast jeder Situation ein Trotzdem entdeckt. Im Fenstergespräch mit Wilhelmine Hanika, einer 102 Jahre alten Mitbürgerin, klang dabei schon durch, dass es ihr weh getan habe, über Ostern alleine gewesen zu sein – ohne Gottesdienst und den Besuch von Freunden.

„Ausblick in die Zukunft“

In dem kleinen Büchlein steht, dass ihr ihre Helferin aus Osteuropa und die Berichte von Franz Pitzal, die in Briefform ins Haus geflattert seien, geholfen und sie sogar froh gemacht haben. Gleich neben ihrem Bericht ist ein Foto von Tony Marshall zu sehen, einem langjährigen Freund des Geistlichen. Der Sänger, der die vergangenen Monate selbst ans Krankenbett gefesselt war, hat während dieser Zeit so viel Aufmerksamkeit, Wärme und Hilfsbereitschaft erfahren, dass für ihn bereits jetzt das Wort des Jahres 2020 feststeht: Nächstenliebe.

Der Renninger Bürgermeister Wolfgang Faißt würdigt das Buch „Trotzdem – Chancen durch Corona“ als einen Leuchtturm in dieser schlimmen Zeit: „Das Büchlein ist ein wichtiger Baustein als Ausblick in die Zukunft“, sagt er.

Neben Erfahrungsberichten, vor allem von Menschen aus der näheren Umgebung, enthält das Werk Besinnliches, beispielsweise in Gedichtform von der Renningerin Jeannette Friedrich-Kauffmann und den Prosa-Text von Roland Maier aus Weissach, der mit der Frage endet, die wohl den meisten Menschen durch den Kopf geht: „Wann wird es wieder so sein, wie es früher war?“

„Trotzdem“ umfasst 60 Seiten, kostet sieben Euro und ist im katholischen Pfarramt, Stifterstraße 1, in Renningen erhältlich.