Diese Werke gehen alle an: Mit dem Büchner-Preis für den Schweizer Lukas Bärfuss wird ein Autor geehrt, der seinen Stoff dort findet, wo das Leben spielt.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Stuttgart - Es gab Zeiten, da bekamen den Büchner-Preis Leute, von denen man dachte, dass sie ihn schon lange haben, wenn man bei der Gelegenheit nicht überhaupt dezent darauf aufmerksam gemacht wurde, dass sie überhaupt noch leben. Wie Kanonisierungsagenturen eben arbeiten: ein Teil des von ihnen Erwählten ragt ins Leben, ein anderer in die Ewigkeit. Wenn der Eindruck nicht trügt, liegt seit einiger Zeit der Akzent auf Leben und weniger auf Weihe. Marcel Beyer, Jan Wagner, Terezia Mora hießen die letzten Preisträger, allesamt Repräsentanten einer hellwachen zeitgenössischen Literatur in Bewegung. Nun setzt der Schweizer Lukas Bärfuss die Reihe fort, ein Autor, bei dem man nicht lange die Archive durchleuchten muss, um den Grund für die Auszeichnung mit dem wichtigsten Literaturpreis Deutschlands zu finden.