Normalerweise legen Wildschwein-Rotten den Verkehr lahm. Doch auf der Autobahn 3 bei Leverkusen waren es . . .  Wasserbüffel.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Leverskusen/Burgstädt - Am Autobahnkreuz Leverkusen in Nordrhein-Westfalen haben fünf Wasserbüffel über Stunden für eine Vollsperrung gesorgt. Wie derart Ungewöhnliches passieren kann, erklärt der Agraringenieur und Büffelexperte Horst Lüpfert (64) aus Burgstädt in Sachsen.

 
Herr Lüpfert, Wasserbüffel, die ein Verkehrschaos anrichten – das ist neu. Sind die gewaltigen Tiere die neuen Wildschweine auf Deutschlands Straßen?
Jedes Tier versucht, in Freiheit zu gelangen und weiter zu wandern. Das machen auch Wasserbüffel so. In der Regel handelt es sich aber um Fremdverschulden, wie ich auch in diesem Fall vermute. Wasserbüffel leben auf der Weide, wenn es die Wetterbedingungen zulassen. Die Weidezäune können aber durch Wildtiere wie beispielsweise Wildschweine beschädigt worden sein.
Es gibt immer mehr Wasserbüffel auf deutschen Weiden. Muss man künftig öfters mit Begegnungen dieser Art rechnen?
Wir hatten das in Sachsen auch schon. Auch damals waren die Weidezäune durch Fremdeinwirkung zerstört worden. Im Juli 2017 war ein 800 Kilogramm schwerer Wasserbüffel bei Zwenkau südlich von Leipzig ausgebüxt und auf der Bundesstraße 186 entlang spaziert. Die Straße musste für mehrere Stunden gesperrt werden.
Wie können Züchter so etwas verhindern?
Wenn man einen ordentlichen Elektrozaun hat, passiert gar nichts. Wasserbüffel haben einen unheimlichen Respekt vor Strom. Aber wenn der Zaun durch Wildtiere zerstört wird, nutzen die Büffel die Gelegenheit und büxen aus.
Trampeln auch Wasserbüffel Zäune nieder?
Aber nein. Die sind ganz friedlich.
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen war ziemlich ratlos, was sie machen sollte. Was raten Sie als Büffelexperte?
Wenn jemand beherzt ist, kann er die Tiere mit einem Stock vertreiben. Wasserbüffel sind allerdings sehr stur. Wenn sie keine Lust haben weiterzulaufen, legen sie sich einfach mitten auf die Straße.