Durch die Sanierung der Ballspielfläche auf dem Burgholzhof sollen Überschwemmungen künftig verhindert werden. 50 000 Euro wurden von der Stadt für den Umbau bereitgestellt.

Bad Cannstatt - Der Bolzplatz in der Anwar-el-Sadat-Straße liegt den Anwohnern des Burgholzhofs am Herzen – vor allem den jüngeren: Fast ein Viertel der der knapp 2800 Bewohner ist unter 18 Jahre alt. Entsprechend groß ist deshalb der Ansturm auf die Ballspielfläche – zumal es wenige Alternativen im Stadtteil gibt.

 

Die Freude am Fußballspielen wird jedoch getrübt: Nach starkem Regen gleicht der Platz einem See. Denn das Wasser kann nicht über die unterirdischen Kies-Drainagen abfließen. Die Erde auf dem Bolzplatz ist so stark festgetreten, dass der Regen nicht mehr versickern kann. Außerdem hat die Stadt den Platz tiefer gelegt, um dem Lärmschutz Rechnung zu tragen. Ein unerwünschter Nebeneffekt: Das Wasser kann sich leicht stauen. Um das Problem zu lösen, soll der Platz nun saniert werden. Damit das Wasser wieder besser ablaufen kann, wird zunächst ein Teil des Erdreichs abgetragen, der verbleibende Grund aufgelockert und Rasen gesät. Außerdem ist geplant, das Gefälle des Platzes um ein bis zwei Prozent zu verändern und Sickerrinnen, einen Ablauf sowie einen Kontrollschacht zu installieren. Dadurch fließt das Wasser an der Oberfläche besser ab.

Um den Bolzplatz künftig leichter instandhalten zu können, soll außerdem eine Pflegezufahrt geschaffen werden. Denkbar sei, dass die Ballspielfläche einmal wöchentlich gepflegt und beispielsweise Laub aus den Kies-Drainagen entfernt werde, sagt Kilian Bezold vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Außerdem ist geplant, die Fläche einmal pro Jahr für rund einen Monat für Wartungsarbeiten zu sperren. Startschuss für die Baumaßnahmen ist Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres. Zuvor muss noch das entsprechende Ausschreibungsverfahren abgeschlossen werden.

Knapp 2000 Einwohner haben sich dafür ausgesprochen, den Platz zu erneuern

Wenn das frisch gesäte Gras gewachsen und der Rasen wieder grün ist, befürchten viele Anwohner, dass der Bolzplatz als Hundetoilette missbraucht wird. „Dies ist auf der Wiese gegenüber auch der Fall“, sagt Harry Liebe von der Bürgerinitiative Burgbolzplätzle. Er schlägt deshalb vor, ein Tor zu installieren, um Hundebesitzern den Zugang zur Ballspielfläche zu erschweren.

Dass der Zustand des Bolzplatzes vielen Bürgern ein drängendes Anliegen ist, wurde in der Vergangenheit deutlich. Beispielsweise als sich im Bürgerhaushalt 2018/2019 knapp 2200 Einwohner dafür ausgesprochen haben, den Platz zu befestigen und zu erneuern. Deshalb hat die Stadtverwaltung im aktuellen Doppelhaushalt 50 000 Euro für Planung und Realisierung bereitgestellt.

Die Möglichkeiten, die den Planern bei der Sanierung zur Verfügung stehen, sind allerdings begrenzt. Denn der Bolzplatz, der baurechtlich eine Ballspielfläche ist, kann nicht in einen Sportplatz mit Kunstrasen und massiven Toren umgebaut werden. Dagegen spricht der Lärmschutz, denn die angrenzenden Häuser befinden sich zu nahe an der Wiese, sodass Anwohner gestört werden könnten.