Die Bürgerinitiative pro Schurwald will den Bau dreier Windräder auf dem Goldboden bei Winterbach in letzter Sekunde stoppen. Die Initiative hat Klage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht. Ein Vorwurf: Gutachten seien „gekauft“ worden.

Winterbach - Mit einem Eilantrag will die Initiative Pro Schurwald doch noch den vom Landratsamt bereits genehmigten Bau von drei Windkraftanlagen auf dem Goldboden bei Winterbach im Rems-Murr-Kreis stoppen. Die Gegner des Windkraftprojekts haben laut eigener Mitteilung am Donnerstag Widerspruch gegen das Projekt des Energieversorgers EnBW eingelegt und Klage dagegen eingereicht. Das Ziel sei zum einen, den Baustopp zu erreichen, zum anderen zielt die Initiative darauf ab, dass die Genehmigung, welche die Kreisbehörde im Dezember vergangenen Jahres erteilt hat, vom Verwaltungsgericht in Stuttgart aufgehoben wird.

 

„Kumpanei“ zwischen Amt und Investor

Mit dem Bau des Projekts, das im Regionalplan mit der Bezeichnung WN-34 geführt wird, werde „die Büchse der Pandora geöffnet“ und der Weg freigemacht für weitere Windkraftprojekte auf dem Schurwald, so argumentieren die Gegner, die dem Landratsamt und dem Investor „Kumpanei“ vorwerfen und schreiben, man habe bei der Durchsicht der Akten den Eindruck bekommen, dass „hier keine neutrale Prüfung des Bauantrags“ stattgefunden habe.

Gutachten „gekauft“

Sie begründen ihre Klage unter anderem damit, dass die EnBW ihre Schallprognose mit einem ungeeigneten Verfahren erstellt habe, weshalb die Einhaltung der Richtwerte nicht sichergestellt sei. Weitere Kritikpunkte der Kläger sind, dass es keine Umweltverträglichkeitsprüfung gegeben habe. Auch seien die beauftragten Gutachter nicht unabhängig, die von dem Energieversorger beigebrachten Gutachten „gekauft“. Zudem lägen bis dato keine „richtlinienkonformen Windgutachten“ vor, es bestünden daher Zweifel, dass die sogenannte Windhöffigkeit ausreiche. Die Initiative Pro Schurwald hofft, dass das Gericht noch im Mai eine Entscheidung fällt.