Reinhard Molt gewinnt die Bürgermeisterwahl in Remshalden mit mehr als 70 Prozent der Stimmen.

Leserredaktion : Kathrin Zinser (zin)

Remshalden - Die Bürgermeisterwahl in Remshalden hat geendet, wie es viele Beobachter erwartet hatten. Gleich im ersten Wahlgang setzte sich Reinhard Molt mit 71,98 Prozent der abgegebenen Stimmen deutlich gegen seine vier Konkurrenten durch. Der Zweitplatzierte, Klaus Schäufele, erhielt lediglich 19,70 Prozent. Der 53-jährige Molt, der keiner Partei angehört, tritt die Nachfolge von Stefan Breiter (CDU) an, der in seiner Heimatstadt Freiburg zu deren Finanzbürgermeister gewählt worden ist und dort seit Anfang April bereits als solcher amtiert.

 

„Ich bin überwältigt, was dieses Ergebnis anbelangt, das gibt Rückenwind. Es ist ein Ergebnis, das gleichzeitig auch ein Stück weit Demut auslöst“, sagte Molt kurz nach seiner Wahl und bedankte sich bei den Wählern. Er gehe davon aus, dass ihm auch seine Bekanntheit in der Gemeinde zum Wahlsieg verholfen habe. Denn der 53-Jährige ist in Remshalden kein Unbekannter. Er war zwölf Jahre lang für die Gemeinde tätig, zuletzt als deren Technischer Beigeordneter, bevor er vor sechs Jahren als Baubürgermeister nach Filderstadt wechselte.

Wichtigste Aufgabe: ein neuer Kämmerer

Molt sieht seine vordringlichste Aufgabe nun darin, einen neuen Kämmerer für die Gemeinde zu suchen. Auch das Thema Mobilität sei sehr wichtig und bewege die ganze Region – „wenn wir uns darum nicht kümmern, werden wir irgendwann am Individualverkehr ersticken“, warnte Molt. Langfristig möchte er zudem unter anderem die interkommunale Zusammenarbeit ausbauen und aktiv Gewerbe ansiedeln. Auch die Ortsentwicklung und die Weiterentwicklung der „Neuen Mitte“ stünden auf seiner Agenda, kündigte der zukünftige Bürgermeister an. Der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder hatte seine Kandidatur im Vorfeld als „echte Herzenssache“ bezeichnet. Molt will sein Amt voraussichtlich am 1. Juli antreten.

Die übrigen Kandidaten spielten bei der Wahl am Sonntag nur eine Nebenrolle. Auf dem dritten Platz landete Axel Fischer mit 6,24 Prozent der Stimmen. Ihm wird eine Nähe zu den sogenannten Reichsbürgern vorgeworfen, was im Vorfeld der Abstimmung zu Diskussionen geführt hatte. Ebenfalls zur Wahl gestellt hatten sich die Dauerkandidatin Fridi Miller und der Unternehmer Thomas Hornauer. Sie erreichten nur 0,60 beziehungsweise 0,77 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,89 Prozent. Insgesamt gaben 5502 Remshaldener Bürger ihre Stimme ab, 41 Stimmen waren ungültig.