Die Weiler Beigeordnete will Rathauschefin werden und den bisherigen Erfolgskurs fortführen.

Rutesheim - Paukenschlag bei der Rutesheimer Bürgermeisterwahl: Susanne Widmaier tritt an. Am Montag reichte die amtierende Erste Beigeordnete von Weil der Stadt ihre Unterlagen ein, wenige Stunden vor Ende der Bewerbungsfrist.

 

Damit gibt es für die Direktwahl des neuen Verwaltungschefs zwei aussichtsreiche Kandidaten: Neben Widmaier ist dies der Leonberger Ordnungsamtsleiter Jürgen Beck, der seine Kandidatur schon Anfang Dezember bekannt gemacht hatte. Außerdem auf der am Montagabend vom Rutsheimer Wahlausschuss abgesegneten Bewerberliste stehen die Dauerkandidaten Helmut Epple aus Weissach, Fridi Miller aus Sindelfingen und Julius Walter aus dem oberbayerischen Neuried von der „Partei“.

Bis Montagnachmittag hatte es noch so ausgesehen, als bliebe Beck der einzige aussichtsreiche Aspirant für die Nachfolge von Dieter Hofmann, der nach 16 Jahren auf dem Chefsessel des Rutesheimer Rathauses am 31. März auf eigenen Wunsch in den Ruhestand geht. Es blieb völlig ruhig an der Bürgermeisterfront.

Eine Frau mit Verwaltungserfahrung

Das ist nun anders. Mit Susanne Widmaier bewirbt sich eine Frau, die sich in Verwaltungsstrukturen bestens auskennt. Sie arbeitete als persönliche Referentin des ehemaligen Leonberger Oberbürgermeisters Bernhard Schuler und als Pressesprecherin der Stadt. Zeitgleich studierte sie an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg und schnitt beim Abschluss „Führungsmaster“ als Zweitbeste ab.

Seit vier Jahren ist die 51-Jährige Erste Beigeordnete in Weil der Stadt und damit ständige Vertreterin des Bürgermeisters. In der 19 000-Einwohner-Stadt ist sie Chefin des Bauamtes, des Baubetriebshofs, des Bürger- und Ordnungsamtes und leitet den Technischen Ausschuss.

Susanne Widmaier hat in den vergangene Jahren die Entwicklung zusätzlicher Baugebiete vorangetrieben und die Wirtschaftsförderung komplett neu aufgestellt.

„Ich bin von verschiedenen Seiten aus Rutesheim intensiv gebeten worden, als Bürgermeisterin anzutreten“, begründet Widmaier ihre Last-Minute-Bewerbung. Während der Weihnachtsferien hat die Mutter zweier erwachsener Töchter sich zur Kandidatur entschlossen.

Den eingeschlagenen Weg weiterführen

Für ihr angestrebtes Wirkungsfeld hat Widmaier nur positive Worte: „Gemeinderat, Verwaltung und alle Aktiven haben Rutesheim zu einer Stadt mit viel Charme entwickelt, in der man sich wohlfühlt, das gesellschaftliche Leben attraktiv ist und nicht nur Familien hervorragend leben können.“

Deshalb will sie den eingeschlagenen Weg eines moderaten Wachstums auch fortsetzen. Aktuelle Herausforderungen sieht sie in der Umwandlung des Bosch-Areals zu einem Wohngebiet und der Entwicklung des neuen Gewerbegebietes für die MBtech-Gruppe, die im Nordosten ein neues Design-Center realisieren wird.

Widmaiers Chef sieht die Kandidatur seiner Vertreterin rundum positiv: „Ich freue mich, dass Susanne Widmaier versucht, das höchste Amt des Wahlbeamten zu erreichen“, erklärt Thilo Schreiber. „Ich habe ihr gesagt, sie solle sich in den kommenden vier Wochen ganz auf den Wahlkampf konzentrieren. Susanne Widmaier ist sehr fleißig und zielstrebig. Sie hat viele Neuerungen auf den Weg gebracht und ihre Aufgaben sehr ernst genommen.“