Die Bürgerstiftung gibt 10 000 Euro für ein neues Fahrzeug hinzu. 24 Helfer sind damit für Senioren unterwegs.

Renningen - Stolz präsentieren die ehrenamtlichen Fahrer des Bürgerrufautos ihr neues Fahrzeug. Ein Elektro-Kangoo ist es geworden, mit dem nun Senioren die Möglichkeit haben, überall in Renningen und Malmsheim hinzukommen. Finanziert wurde das neue Bürgerrufauto unter anderem durch die Bürgerstiftung Renningen, die in der Stadt gemeinnützige Projekte unterstützt. „Das Bürgerrufauto passt genau in unseren Ansatz, wie wir Projekte unterstützen wollen, deshalb haben wir die knapp 10 000 Euro für das Bürgerrufauto gespendet“, erklärt Bernhard Maier, der Vorsitzende der Bürgerstiftung Renningen.

 

Schon seit 2015 haben vor allem ältere Menschen ohne eigenes Auto die Möglichkeit, wieder mobil zu sein. Egal, ob sie zum Arzt, zum Einkaufen oder bei einem guten Freund einen Kaffee trinken möchten, die ehrenamtlichen Fahrer bringen die Anrufer überall hin. Wichtig ist nur, dass das Rufauto rechtzeitig gebucht wird.

Momentan stehen dem Bürgerrufauto 24 freiwillige Fahrer zur Verfügung, meist sind sie selbst schon pensioniert, nur wenige sind nebenher noch berufstätig. „Allerdings kann bei 24 Freiwilligen keiner öfter als einmal im Monat fahren, so viele Fahrten haben wir dann doch nicht,“ erzählt Erwin Eisenhardt, ein freiwilliger Fahrer. Wie oft jemand fahren möchte, ist jedem selbst überlassen – es gibt zu Beginn des Monats eine Liste, in die sich die Fahrer für ein oder mehrere Daten eintragen können. Dabei sei es aber schon wichtig, dass ungefähr jeder gleich oft fahren darf, erklärt das Team.

Nur 30 Senioren nutzen das Angebot regelmäßig

In der Kartei des Bürgerrufautos sind momentan etwa 90 Menschen angemeldet, wobei aber nur 30 Senioren das Angebot regelmäßig nutzen. „Das sind nicht viele Leute, was wirklich schade ist. Denn wir helfen den Menschen ja und tun das auch gerne“, erzählt Volker Eckstein, auch ein freiwilliger Fahrer des Bürgerrufautos. „Wir würden unsere Kapazitäten gerne ausweiten und mehr Menschen fahren, gerne würden wir auch Fahrten den ganzen Tag über anbieten, nicht nur halbtags. Aber momentan ist leider die Nachfrage nicht so groß“, bedauert Volker Eckstein weiter. Bei der momentanen Auslastung könne man von acht bis zehn Fahrten pro halbem Tag ausgehen.

Auch wenn die Nachfrage für den Moment nicht so hoch ist, sind sich die Freiwilligen einig, dass sie das Richtige tun. „Viele bedanken sich überschwänglich und sind sichtbar erleichtert, dass sie uns haben. Oft hören wir, dass es ohne uns für die Kunden gar nicht möglich gewesen wäre, überhaupt zum Arzt oder zum Einkaufen zu kommen“, erzählen Volker Eckstein und Erwin Eisenhardt. Die Nutzung des Bürgerrufautos ist kostenlos, es geht um gelebte Nachbarschaftshilfe. Es fährt nur innerhalb Renningens und Malmsheims. Wer das Angebot unterstützen möchte, kann eine Spende abgeben: Das Bürgerrufauto hat eine kleine Kasse, in der es Spenden für die „Aktion Notnagel“ sammelt, die unter anderem arbeitslose Menschen unterstützt.

Fahrtzeiten
Das Bürgerrufauto steht viermal in der Woche zur Verfügung: Dienstag und Mittwoch von 8 bis 13 Uhr sowie Donnerstag und Freitag von 13 bis 17 Uhr.

Anmeldezeiten
Die Anmeldung erfolgt recht zeitnah vor den eigentlichen Fahrten. Wer dienstags oder mittwochs mitfahren will, muss sich montags zwischen 9 und 11 Uhr ankündigen. Die Anmeldung für Donnerstag und Freitag erfolgt mittwochs, ebenfalls zwischen 9 bis 11 Uhr.

Kontakt
Telefon 01 57 / 32 29 85 32.