Herbert Gollhofer ist Gründungsmitglied der Bulldog- und Oldtimerfreunde Schmiden. Er liebt alte Autos aus Großbritannien.

Sein Austin Haley Sprite, Baujahr 1959, genannt Froschauge, sei ein absoluter Sympathieträger, erzählt Herbert Gollhofer. „Wenn ich mit dem irgendwo an der Ampel stehe, kriege ich immer einen Daumen hoch, und neulich hat eine ältere Dame im Vorbeifahren mit dem Stock gewunken“, sagt der 71-Jährige. Der Schmidener ist seit seinem ersten Fahrzeug, einem Mini, den er mit 18 Jahren kaufte, ein leidenschaftlicher Fan britischer Fahrzeuge und seit 30 Jahren, seit der Vereinsgründung, Mitglied bei den Bulldog- und Oldtimerfreunden Schmiden.

 

Den Käfer vom Vater übernommen

Von seinem Vater hat Herbert Gollhofer nach der bestandenen Führerscheinprüfung einen Käfer übernommen. „Der hat mir aber überhaupt nicht gefallen, also habe ich ihn nach einem halben Jahr verkauft und mir einen sehr gebrauchten und ziemlich billigen Mini angeschafft.“ Weil das Auto – damals noch aus Großbritannien kommend – ständig kaputt war, habe er angefangen, an ihm herumzuschrauben, erzählt Herbert Gollhofer. Seitdem liebt er alte Fahrzeuge von der Insel wie das sympathische Froschauge oder den ebenfalls gelben Lotus Elan Serie 3 aus dem Jahr 1967.

Fünf Oldtimer hat Herbert Gollhofer in den vergangenen Jahrzehnten angeschafft. Nur der VW-Bus T Westfalia, Baujahr 1977 und im klassischen Zweifarbenmuster Orange mit Weiß, stammt aus Deutschland. „Mit dem Bus waren wir dieses Jahr schon in Schottland und sind auch nach London gefahren, extra zum 70-Jahr-Jubiläum der nun verstorbenen Königin Elisabeth“, sagt er.

Viel Geduld für Reparaturen

Allen seinen Oldtimern gemein ist, dass Herbert Gollhofer sie in einem, wie er es nennt, ziemlich desolaten Zustand erworben hat. Denn wer alte Fahrzeuge liebt, muss nicht unbedingt reich sein, aber er sollte ein geschicktes Händchen haben und viel Geduld für Reparaturen aufbringen. Herbert Gollhofer hat seine Fahrzeuge, zu denen auch ein Motorrad der Marke Indian Scout aus dem Jahr 1928 zählt, allesamt liebevoll in Handarbeit restauriert. „In Börtlingen hat ein Freund von mir einen alten Stall samt Scheune, da kann ich in aller Ruhe an meinen Oldtimern schrauben“, sagt der Schmidener. Herbert Gollhofer restauriert, so sagt er, „mit viel Liebe zum Detail, optisch originaltreu, aber mit Zugeständnissen an die moderne Technik, wo es Sinn macht“.

Derzeit steht sein Austin Mini Countryman aus dem Jahr 1967 in der Werkstattscheune in Börtlingen. Den „Holzkombi“ hat Herbert Gollhofer schon seit 45 Jahren und ihm nun einen neuen Rahmen und neue Bremsen verpasst. Bei der Gelegenheit hat er auch noch die hölzernen Zierleisten frisch lackiert. „Der sieht bald wieder aus wie aus dem Schächtele“, sagt der Oldtimer-Fan mit einem zufriedenen Lächeln. Er legt Wert darauf, dass alle seine Oldtimer fahrbereit und funktionstüchtig sind. „Unsere Autos sind Familienmitglieder. Ich habe sie alle schon seit vielen Jahren, und sie sollen noch möglichst lange fahren“, sagt Herbert Gollhofer.

Bulldog- und Oldtimerfreunde Schmiden

Der Verein
Als vor 30 Jahren eine Handvoll Schmidener den Verein gegründet haben, war es die Zeit, als Außenstehende noch der Meinung waren: „Was willst Du mit dem alten Karre do, kauf Dir doch einen neuen, der läuft immer.“ Das Gründungsjahr war 1992, geändert hat sich seitdem viel, nur der erste Vorsitzende ist mit Hans Georg Erhardt noch immer der gleiche.

Termine
Am ersten Freitag im Monat treffen sich die Mitglieder zum Fachsimpeln. Zum Vereinsleben gehört auch der Clublauf mit Fahrzeugparcours und Geschicklichkeitsspielen.