Die SPD nominiert die Duisburger Abgeordnete für das zweithöchste Staatsamt. Das bewahrt die Partei vor einer Zerreißprobe – und ist zugleich der Höhepunkt einer bemerkenswerten Karriere.

Berlin - Hinter den Kulissen haben sie in den vergangenen Tagen gezerrt und gerungen. Auf dem Spiel standen nicht weniger als die Glaubwürdigkeit der künftigen Kanzlerpartei und das Ansehen der Staatsspitze. Die Politik in Deutschland ist ohnehin sehr männerlastig, das gilt auch für die SPD. Am Mittwoch gaben sich die Sozialdemokraten schließlich einen Ruck. Wenn in der kommenden Woche der neue Bundestag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentritt, soll eine Frau zur Parlamentspräsidentin gewählt werden: Die 53-jährige Gesundheitspolitikerin Bärbel Bas steht bereit, das zweithöchste Amt im Staate zu übernehmen. Fraktionschef Rolf Mützenich schlug diese Lösung am Morgen dem geschäftsführenden Fraktionsvorstand vor, der sie einstimmig unterstützte.