Das vorläufige Ergebnis der Bundestagswahl 2017 steht fest. Viele der Kandidaten haben den Wahlabend auf den Parties in der Region verbracht – wer Grund zum Feiern hatte und wer nicht, lesen Sie hier.

Rems-Murr-Kreis - Die Wahlparty von CDU-Kandidat Joachim Pfeiffer leert sich, da ist noch gar nicht klar, ob es überhaupt einen Grund zum Feiern gibt. Einer der Gäste möchte ihm beim Abschied gratulieren, aber die Glückwünsche nimmt der 50-Jährige noch nicht an – schließlich landen erst kurz vor 20 Uhr die ersten Zahlen aus dem Wahlkreis Waiblingen auf den Smartphones. Die Ergebnisse aus Korb werden als erstes auf der Leinwand gezeigt, und was Joachim Pfeiffer da sieht, gibt keinen Grund zum Jubeln. Er konnte zwar die meisten Direktstimmen erringen, hat aber dennoch 14 Prozent verloren.

 

Damit setzt sich auch beim Anblick der Erststimmenergebnisse die eher verhaltene Stimmung fort, die diese Wahlparty prägt. Bei der ersten Prognose bleibt es auffällig ruhig im Remsbesen in Winterbach, strahlende Gesichter sind keine zu sehen. „Wir haben uns mehr erhofft, aber ich habe in den letzten Wochen schon gemerkt, dass wir uns im Sinkflug befinden“, sagt Pfeiffer.

Der Absturz ihrer Partei überrascht die Christdemokraten

Mit der Erfahrung aus vielen Wahlkämpfe sei es fast spürbar gewesen, wie die Prozente zwischen den Finger zerronnen seien. Auch seine CDU-Mitstreiter haben zwar damit gerechnet, dass die Partei Prozente verliert – von der Menge sind sie aber alle überrascht. „Ich habe mir das Ergebnis im Land besser vorgestellt und gehofft, dass wir einen stärkeren Beitrag nach Berlin schicken können“, sagt der Landtagsabgeordnete Claus Paal.

„Das Ergebnis war bei der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin erwartbar“, sagt CDU-Kreisrat Wolfgang Kölz. Wie es weitergeht? Darüber gibt es unter den CDU-Mitgliedern unterschiedliche Meinungen. Mit der großen Koalition, meint Kölz. Sein Kreistagskollege Stefan Breiter könnte sich auch für eine Jamaikakoalition erwärmen: „Das fände ich spannend.“