Mit wem könnten die Grünen nach der kommenden Bundestagswahl koalieren? Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat einen Favoriten.

Hamburg/Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hofft auf eine Zusammenarbeit von CDU und Grünen auf Bundesebene nach der kommenden Wahl. „Ich hoffe [...], dass es nach der Bundestagswahl im nächsten Jahr zu einer schwarz-grünen Koalition kommt“, sagte Kretschmann der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Donnerstag).

 

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Ein Modell unter grüner Führung und nach baden-württembergischem Vorbild hält er dagegen für unrealistisch: „Das sehe ich derzeit nicht“, sagte der Regierungschef. „Ich finde, wir sollten auch aufhören, davon zu träumen. Die Zahlen sind einfach nicht da.“

Grünen-Parteichef Robert Habeck will Platz eins

Kretschmann führt in seiner zweiten Amtszeit als Ministerpräsident eine grün-schwarze Koalition aus Bündnis 90/Die Grünen und CDU. Sie war nach der Landtagswahl 2016 gebildet worden.

Grünen-Parteichef Robert Habeck hatte dagegen zuletzt Platz eins als Ziel für die Bundestagswahl ausgerufen. „Wer Zweiter ist, muss die Eins herausfordern“, hatte er Mitte August im ARD-Format „Frag selbst“ gesagt. „Und ich bin auch nicht bereit zu akzeptieren, dass die Union in Deutschland ein Abo auf den ersten Platz hat.“ Ähnlich hatte Habeck sich im ARD-„Sommerinterview“ geäußert: „Wir sind seit zwei Jahren zweitstärkste Kraft in Deutschland, und aus der Position heraus werden wir die Union fordern.“

Die Grünen hatten in Umfragen lange deutlich vor der SPD und damit auf Platz zwei hinter der Union gelegen. Zuletzt lagen die beiden Parteien aber auch gleichauf oder die SPD knapp vorn.