Rekord bei den Briefwählern: Das macht den Wahlhelfern mehr Arbeit. In Herrenberg muss nachgezählt werden.

Kreis Böblingen - Es ist ein sehr langer Wahlabend gewesen – nicht nur für die Journalisten, sondern vor allem für die vielen Wahlhelfer allerorten. Erst um 23.17 Uhr kam am Sonntag das vorläufige amtliche Wahlergebnis für den Kreis Böblingen – viel später als erwartet. Der Grund: ein kleiner Fehler in einem Briefwahlbezirk im Herrenberger Stadtteil Affstätt.

 

Sehr gefordert waren die Auszähler dieses Mal überall – denn es gab so viele Briefwähler wie nie zuvor. Im Kreis Böblingen wählten mehr Menschen per Briefwahl als an den Urnen. „Die Wahlhelfer in Affstätt hatten mehr als 1000 Wahlbriefe auszuzählen. Dabei gab es einen kleinen Fehler“, berichtet Anne Reichel, die Pressesprecherin der Stadt. Wahlbriefe, bei denen der Umschlag mit der Unterschrift des Wahlberechtigten fehlt, müssen zurückgewiesen werden. Diese werden als Nichtwähler gezählt. In Affstätt wurden neun dieser Wahlbriefe als ungültig gewertet. Das führte dazu, dass am Ende das Ergebnis nicht stimmte. „Bis der Fehler gefunden war, das hat seine Zeit gedauert“, sagt Anne Reichel.

Der Landeswahlleiter muss vor Veröffentlichung sein Okay geben.

Um 22.43 Uhr sei die Meldung über das Herrenberger Ergebnis dann im Landratsamt eingegangen, berichtet Benjamin Lutsch, der Sprecher der Behörde. Nach der Überprüfung habe man das Ergebnis zur Freigabe an den Landeswahlleiter geschickt. Erst als dieser sein Okay gab, konnte das Ergebnis veröffentlicht werden.

Insgesamt sei der Wahlabend aber gut verlaufen, heißt es aus dem Landratsamt, wo die Ergebnisse sämtlicher 235 Wahllokale und 120 Briefwahlbezirke aus dem Kreis eintrudelten. Auch in Herrenberg ist man zufrieden. „Bis auf den keinen Bezirk in Affstätt lag das Endergebnis gegen 21 Uhr vor“, heißt es. Man habe vor allem die Briefwahlbezirke personell stark aufgerüstet. Ein Problem sei aber gewesen, dass einige erfahrene Wahlhelfer kurzfristig ausgefallen seien.