Die Deutsche Polizeigewerkschaft kann das Veto der baden-württembergischen Polizei zu einer bundesweiten Studie nachvollziehen. Zum einen gebe es Zweifel an der Unabhängigkeit der Studie, zum anderen habe die Polizei „die Nase gestrichen voll“.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft hält das Veto der Polizei in Baden-Württemberg gegen die bundesweite Studie zu „Motivation, Einstellung und Gewalt im Alltag“ von Polizisten für völlig nachvollziehbar. Der Hauptpersonalrat sei nicht dazu da, den Willen der Politik zu exekutieren, sagte Gewerkschaftschef Rainer Wendt am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Im Übrigen gebe es große Zweifel an der Unabhängigkeit der Studie der Deutschen Hochschule für Polizei in Münster. „Die Polizei hat die Nase gestrichen voll von diesen ganzen Rassismus-Studien, die nichts anderes als den Zweck verfolgen, die ohnehin bei vielen vorhandene Auffassung zu bestätigen, das die Polizei eine rassistische Schlägerbande sei.“

 

Wendt sagte, die Tatsache, dass außer Baden-Württemberg und Hamburg alle Länder bei der Studie mitmachten, sage nichts über die Akzeptanz bei der Polizei aus. Denn in vielen Ländern sei der Hauptpersonalrat nicht nach seiner Zustimmung gefragt worden. „Man hätte aber überall fragen müssen“, sagte Wendt. An der geringen Rücklaufquote der Fragebogen erkenne man, dass die Akzeptanz sehr niedrig sei. Bundesweit machten nach seinen Informationen gut 20 Prozent mit, in Bayern liege die Quote aber zum Beispiel bei nur zwei bis drei Prozent. „Viele Polizisten erkennen die Absicht, die dahinter steckt.“