Am Donnerstag, 18. September sind für 24 Stunden alle mobilen Tempomessstellen im Einsatz, denn da ist der zweite deutsche Blitzermarathon. Bürger können der Polizei empfehlen, wo kontrolliert werden sollte.

Stuttgart - Der Donnerstag, 18. September könnte für rasant fahrende Fahrzeuglenker teuer werden. An jenem Tag sind von 6 Uhr an sämtliche im Land verfügbaren mobilen Geschwindigkeitsüberwachungsgeräte im Einsatz. 24 Stunden lang. Und auch nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in der ganzen Republik, denn an diesem Tag ist der zweite deutsche Blitzmarathon. Raser sollen so zur Besinnung gebracht werden.

 

Seit Montag und noch bis zum 8. September können sich die Bürger an den Vorbereitungen zu dieser Massengeschwindigkeitskontrolle beteiligen. Die Polizei hat im Internet eine neue Seite angelegt – http://blitzmarathon.polizei-bw.de – über die jeder Örtlichkeiten melden kann, wo nach seiner Einschätzung gerast wird.

280 Fahrverbote beim ersten Blitzermarathon

„184 Menschen haben im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren, weil zu schnell gefahren wurde. Sie könnten heute noch leben.“ Das sagte der Innenminister Reinhold Gall (SPD) bei der Ankündigung des Blitzermarathons. Der Südwesten beteiligt sich zum zweiten Mal an der bundesweiten Aktion. In Nordrhein-Westfalen war sie erfunden worden. Die Innenminister der Länder haben vergangenes Jahr dann beschlossen, dass ein solcher Einsatz auch einmal bundesweit versucht werden sollte. Am 10./11. Oktober 2013 fand daraufhin zum ersten Mal ein bundesweiter Auftrieb der Messgeräte statt.

Im Südwesten sind seinerzeit rund 16 000 Verkehrsverstöße festgestellt worden. Gut 15 000 Fahrer waren zu schnell mit ihrem Auto unterwegs. Für 280 Wagenlenker gab es sogar ein Fahrverbot.

Man könnte dem entgehen, wenn man zum einen nur mit der erlaubten Geschwindigkeit unterwegs ist, zum anderen aber am Tage des Marathons einen Blick auf genannte Internetseite wirft. Denn die Plätze, an denen die Messgeräte postiert sein werden, werden zum „überwiegenden Teil“ dort vorher publik gemacht. Damit will der Innenminister deutlich machen, dass es nicht um Abzocke gehe. „Mit dem Blitzmarathon wollen wir die Autofahrer wach rütteln,“ so Gall. Wer sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halte, habe nichts zu befürchten. Ziel sei es, dass langsamer gefahren werde.

Bürger melden „Aufregerstellen“

Beim Blitzmarathon des vergangenen Jahres sind von Bürgern rund 5200 Aufregerstellen gemeldet worden. Fachleute der Polizei überprüfen die Sinnhaftigkeit einer Kontrolle an der vorgeschlagenen Stelle und legen dann die endgültigen Plätze fest. Wer eine Stelle gemeldet hat, die zum Messpunkt wird, erhält eine Rückmeldung, wie es im Innenministerium heißt.

Dort geht man davon aus, dass in jenen 24 Stunden rund 250 bei Polizei und sich beteiligenden Kommunen verfügbare mobile Messgeräte im Einsatz sein werden. Natürlich wechseln sie während des Tages ihren Standort.