Nach drei Jahren Coronapause haben die Buocher Bühnenfreunde „Helden“, die Anti-Kriegs-Komödie von George Bernard Shaw, präsentiert. Die Premiere war ein voller Erfolg.

Schüsse, Säbelgerassel, Schreie, dazu Liebe, Lug und Trug: Im Gemeindehaus in Buoch gibt es wieder große Gefühle auf der kleinen Bühne im Saal mit seinen 150 Sitzplätzen. Nach drei Jahren Coronapause haben die Buocher Bühnenfreunde „Helden“, die Anti-Kriegs-Komödie von George Bernard Shaw, präsentiert. Die Premiere war ein voller Erfolg.

 

Bei der Generalprobe am Freitag klemmte beim ersten Aufzug der Vorhang. Am Samstag vor ausverkauftem Haus öffnete sich der Stoff auf Anhieb mit perfektem Schwung. Die Einsätze der Schauspielerinnen und Schauspieler kamen wie aus der Pistole geschossen. Alle waren zufrieden: Sozialpädagogin Nicole Stockburger, die Raina Petkoff spielt, Diplom-Ingenieur Andreas Dietrich alias Hauptmann Bluntschli, Medieningenieur Alexander Erhardt, der Major Sergius Saranoff spielt, der Beamte im Ruhestand Gerhard Strauß alias Major Pawel Petkoff oder Anästhesist Konrad Mahler, der einen Kurzauftritt als russischer Offizier hat.

Das erste Stück war „Arsen und Spitzenhäubchen“

Auch Barbara Teichmann, die Katharina Petkoff spielt, die Frau des bulgarischen Majors, war glücklich. Sie hatte in den 90er Jahren mit ihrem 2017 verstorbenen Gatten Klaus die Buocher Bühnenfreunde initiiert. „Wir haben von Anfang an anspruchsvolle Komödien gespielt“, sagt Barbara Teichmann. Das erste Stück 1995 im Gemeindehaus sei damals „Arsen und Spitzenhäubchen“ gewesen.

Seitdem unterhalten die Laienschauspielerinnen und -schauspieler für gewöhnlich alle zwei Jahre ihr Publikum, das nicht nur aus Buoch kommt, auf hohem Humorniveau. Das ist auch Daniel Klumpp aufgefallen. Für den freien Regisseur mit Wohnsitz Buoch war es nach „Die spanische Fliege“ 2019 die zweite Inszenierung mit den Laienschauspielern. Kurz nachdem er aus Stuttgart nach Buoch gezogen sei, habe er sich „Drei Männer im Schnee“ der Bühnenfreunde angeschaut – das letzte Stück, das die Laienbühne unter Klaus Teichmann spielte. „Ich fand es bemerkenswert, dass es in dem kleinen Dorf keinen Fußballverein, aber eine ambitionierte, niveauvolle Theatergruppe gibt.“ Die Regie bei den Bühnenfreunden macht er ehrenamtlich. „Es ist für mich die perfekte Integrationsmaßnahme.“

Das 1894 uraufgeführte „Helden“ war eines der frühen Erfolgsstücke des irisch-englischen Dramatikers, der 1925 den Nobelpreis für Literatur bekam. Auch wenn sie es nicht deshalb gewählt hätten, passe das Stück gut in die Zeit, sagt Nicole Stockburger, und Barbara Teichmann nickt. Daniel Klumpp und die Buocher „Helden“ halten sich zwar streng an die klassische Fassung, aber die Weltlage macht die Geschichte um Völkerverständigung, Krieg und Frieden brisant. Doch das alles verliert dank des Humors von Georg Bernard Shaw und der Spielfreude der Bühnenfreunde für knapp zwei Stunden seine Schrecken.

Die Bühnenfreunde Buoch geben noch weitere Vorstellungen von „Helden“, und zwar an diesem Montag, 15.30 Uhr, sowie am Freitag, Samstag und Sonntag jeweils um 19.30 Uhr. Karten können zum Preis von 12 Euro oder ermäßigt 6 Euro unter kartenbbf@gmx.de reserviert werden.