In zehn Tagen eröffnet Burkhard Kosminski seine Intendanz am Stuttgarter Schauspiel. Neben der Kunst hat er noch eine andere Leidenschaft, die am Freitag aber auf eine harte Probe gestellt wurde – ein Ausflug mit dem Theatermann ins VfB-Stadion.

Stuttgart - Proben, Besprechungen, Sitzungen und wieder Proben, von keiner Mittags- oder Atempause unterbrochen: das Pensum von Burkhard Kosminski, der in zehn Tagen seine Intendanz am Stuttgarter Schauspiel eröffnet, ist auch an diesem Fußballfreitag gewaltig. Anders als mit einer ungeheuren Kraftanstrengung könnte er das stolze Auftaktprogramm seines Hauses nicht stemmen. Acht Premieren innerhalb eines Monats, zwei davon unter seiner Regie – und so kommt der bienenfleißige Theatermann jetzt direkt aus dem Nord, wo er seit Wochen die Familientragödie „Vögel“ probt, um alsbald einer anderen Tragödie beizuwohnen: 0:3 gegen Eintracht Frankfurt, die dritte Klatsche unter dem Trainer Markus Weinzierl nach einem Spiel, das der 57-jährige Kosminski mit einem ihm schon von Berufs wegen geläufigen Fachbegriff belegt. „Ein Trauerspiel“, sagt der VfB-Fan nach dem Abpfiff im Stadion und schüttelt ratlos den Kopf.