Man versteht, was gespielt wird: In seinem ersten Jahr als Intendant hat Burkhard Kosminski das Stuttgarter Schauspiel wieder konsolidiert – eine künstlerische Bilanz der Saison 2018/19

Stuttgart - Papier ist geduldig, erst recht, wenn darauf programmatische Äußerungen verzeichnet werden. Man verspricht das Blaue vom Himmel und weiß schon bei der Niederschrift, dass man das Versprechen nicht halten kann. Das ist die Regel. Die Ausnahme ist Burkhard Kosminski, der sein Konzept fürs Stuttgarter Schauspiel weitgehend umgesetzt hat. Als er im Herbst vergangenen Jahres seine Intendanz antrat, verpflichtete er sich und sein Team auf Ensembletheater, Autorenpflege und Internationalität, alles unterm Dach eines offenen, der Stadt und dem Publikum freundlich zugewandten Kommunikationsstils. So ist es gekommen – und weil am Ende auch die meisten Inszenierungen des ersten Amtsjahrs überzeugten, ist der verbindliche Kosminski schon jetzt ein Segen für Stuttgart.