Die Fehler der Vergangenheit müssen möglichst bald korrigiert werden. Aber: Sind zwei Busbahnhöfe in Esslingen wirklich die Lösung des Problems?

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Keine Frage, rein optisch hat das Umfeld des Esslinger Bahnhofs durch den neuen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) an Attraktivität gewonnen. Punkt. Damit enden die erfreulichen Nachrichten. Wenn man bedenkt, dass die Beschwerden über Verspätungen und verpasste Busse und S-Bahnen nicht abreißen und dass keine vier Jahre nach der Eröffnung selbst die Verantwortlichen unisono einräumen, dass der ZOB unter den aktuellen Vorgaben – der zeitnahen Anbindung der Busse an die S-Bahnen – an seine Grenzen stößt, kann man die Planung dafür nur als ein Desaster bezeichnen.

 

Dabei kann kein Planer behaupten, er sei nicht gewarnt worden. Gut erinnern sich die Gemeinderäte noch daran, wie der damalige Finanzbürgermeister Bertram Schiebel immer wieder geäußerte Bedenken zur Funktionalität des Prestigebaus vom Tisch gewischt hat. Das war ein fahrlässiger Umgang mit der Realität. Denn schon damals war klar, dass die ehrgeizigen umweltpolitischen Ziele nur erreicht werden können, wenn der ÖPNV gestärkt wird.

Das bringt nun Schiebels Nachfolger Ingo Rust in Bedrängnis. Ob dessen Idee allerdings, zur Entlastung des einen Busbahnhofs einen zweiten beim S-Bahn-Halt Oberesslingen zu bauen, auf Gegenliebe stößt, darf bezweifelt werden. Die von CDU und Linken ins Spiel gebrachten alternativen Erweiterungsmöglichkeiten in unmittelbarer ZOB-Nähe verdienen es deshalb, intensiv und genau geprüft zu werden.