Neue Quartiersbusse sollen Lücken schließen. Der 94er-Bus fährt als Stadtlinie, die 747 wird verlängert.

Leonberg - So ein Busliniennetz ist schon eine Wissenschaft für sich. Die Verbindungen sollen sinnvoll und stringent sein, möglichst viele Fahrgäste erreichen und alle wichtigen Zeiten und Strecken abdecken. Leerfahrten, lange Standzeiten und Dopplungen sollte es dabei aber nicht oder zumindest kaum geben. So sähe zumindest der Idealzustand aus, dem Bärbel Sauer als Leiterin der neuen Stabsstelle Mobilität in Leonberg nun ein Stückchen näher kommen will. Im Finanz- und Verwaltungsausschuss des Gemeinderates stellt sie am Donnerstag, 11. Oktober (19 Uhr, Rathaus), deshalb drei neue Quartiersbusse sowie eine veränderte Linie 94 als neuen Stadtbus und eine verlängerte Linie 747 vor. Damit werden erstmals das komplette Haldengebiet und das neue Gewerbegebiet Leo-West ans Busnetz angeschlossen.

 

Stadtwerke sind jetzt selbst Busunternehmen

Möglich macht dies der Umstand, dass die Stadtwerke seit 2015 auch ein Verkehrsunternehmen sind. „Bis dahin hat die Stadt nur Verbindungen beim Landkreis Böblingen dazu bestellt“, erklärt Sauer. Mit dem Schritt 2015 habe Leonberg aber nun die Fahrplan- und Gestaltungshoheit für das Stadtgebiet erhalten und kann direkt mit den Busunternehmen verhandeln. Die Stadt kann also entscheiden, welche Linien sie selbst betreibt, und dann auch deren Einnahmen behalten.

2019 sollen alle neuen Busse fahren

Die Pläne, die Bärbel Sauer dem Gemeinderat jetzt vorstellt, nennt sie selbst eine Arbeitsgrundlage. „Ich hole mir jetzt bei den Gremien meine Hausaufgaben ab. Die Gemeinde- und Ortschaftsräte haben den direkten Draht zu den Bürgern“, erklärt die Mobilitätsbeauftragte, die auch den ständigen Kontakt zu den Busunternehmen hält. Das alles fließe noch in die endgültigen Pläne ein. Umgesetzt werden sollen die Veränderungen aber schnell. Die früheren Abendfahrten auf der Linie 94 sollen schon Ende des Jahres, spätestens Anfang 2019 kommen. Die neuen Strecken sollen im Laufe des Jahres folgen, allerspätestens aber zum Fahrplanwechsel Ende 2019. „Im April kommt die Tarifreform im VVS, die den Nahverkehr in der Fläche günstiger macht. Da würde es sich anbieten, das gleich mit umzusetzen.“