Bei dem Busunfall, der sich am Freitagmorgen rund 50 Kilometer östlich von Bordeaux ereignet hat, ist möglicherweise noch ein Mensch mehr ums Leben gekommen, als bislang angenommen. Damit stiege die Zahl der Getöteten auf 44 an. Der Bus war mit einem Lastwagen zusammengestoßen und in Flammen aufgegangen.

Bordeaux - Die Zahl der Opfer des Busunglücks im Südwesten Frankreichs liegt möglicherweise bei 44 statt der bisher angenommenen 43. Nach Angaben des ermittelnden Staatsanwalts von Libourne, Christoph Auger, blieb zunächst unklar, ob alle angemeldeten Passagiere im Bus waren. Im Reisebus seien 41 oder 42 Menschen ums Leben gekommen, sagte Auger am Freitagabend.

 

Zuvor hatte die Präfektur des Départements Gironde mitgeteilt, dass ein weiteres Opfer entdeckt worden sei. In dem beteiligten Lastwagen war die Leiche eines Kindes auf dem Beifahrersitz gefunden worden.

Der Reisebus mit einer Seniorengruppe an Bord kollidierte auf einer Landstraße rund 50 Kilometer östlich von Bordeaux mit dem Lastwagen, beide Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Acht Menschen wurden bei der Katastrophe am Freitag in der Nähe des Ortes Puisseguin verletzt.

Zwei Menschen hätten Verbrennungen erlitten, zwei eine Gehirnerschütterung, teilte die Präfektur des Départements Gironde am Freitag mit. Vier weitere Menschen kamen demnach mit leichten Verletzungen davon.

Der Bus sei mit einer Seniorengruppe auf dem Weg in den Ort Arzacq-Arraziguet im nördlichen Pyrenäen-Vorland gewesen. Die Gruppe war demnach am Morgen vom Ort Petit-Palais nordöstlich von Bordaux aufgebrochen. Gegen 7.30 Uhr stieß ihr Bus wenige Kilometer weiter südlich in Puisseguin mit einem Lastwagen zusammen. Die Fahrzeuge gingen in Flammen auf.

Fahrer des Lkw hat Kontrolle verloren

Inzwischen gibt es Hinweise darauf, dass der Fahrer des beteiligten Lastwagens die Kontrolle verloren haben könnte. „Offensichtlich ist es der Lastwagen, der die Kontrolle über das Fahrzeug verloren und sich quergestellt hat“, sagte der Bürgermeister des Unglücksorts Puisseguin, Xavier Sublett am Freitag dem französischen Radiosender RTL. Der Busfahrer habe versucht, auszuweichen, dies aber nicht geschafft. „Er konnte nur noch den Türmechanismus betätigen, um es einigen zu ermöglichen, den Bus zu verlassen.“

Bundespräsident Joachim Gauck hat in einem Kondolenzschreiben an den französischen Staatschef François Hollande seine Anteilnahme ausgesprochen. „Die Nachricht von dem furchtbaren Busunglück nahe Bordeaux, bei dem so viele Ihrer Landsleute auf so tragische Weise ums Leben gekommen sind, erfüllt mich mit großer Bestürzung und tiefer Trauer“, schrieb Gauck nach Angaben des Bundespräsidialamts in Berlin vom Freitag. „Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen, denen wir Kraft wünschen für die Bewältigung des schrecklichen Verlustes, den sie erlitten haben“.