Nach Angaben des Hotels, in dem die bei einem Busunfall in Madeira verunglückten Touristen übernachtet haben sollen, handelt es sich bei den Todesopfern um Menschen aus ganz Deutschland. Merkel und Maas sprachen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

Funchal - Bei den Opfern der Reisebus-Tragödie auf der portugiesischen Urlaubsinsel Madeira handelt es sich nach Angaben des Hotels, in dem die Touristen untergebracht waren, um Deutsche aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik.

 

Portugal hat nach dem schweren Busunglück eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Damit solle „die Trauer und die Solidarität der gesamten Landesbevölkerung gegenüber den Opfern und ihren Familien“ zum Ausdruck gebracht werden, erklärte die Regierung nach einer Kabinettssitzung in Lissabon am Donnerstag.

Die deutschen Touristen aus dem auf der portugiesischen Ferieninsel Madeira verunglückten Reisebus haben ihre Reise offenbar bei demselben Veranstalter gebucht. Das sagte eine Angestellte der Hotelanlage Quinta Splendida in der Ortschaft Caniço, in der die Urlauber untergebracht waren, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Es habe sich aber nicht um eine gemeinsame Gruppe gehandelt, sondern um Reisende, die zu verschiedenen Zeitpunkten auf Madeira angekommen seien und über den deutschen Reiseveranstalter und dessen portugiesischen Partner Ausflüge gebucht hätten, sagte eine Mitarbeiterin des Hotels am Donnerstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

Die Gäste des Veranstalters reisten normalerweise immer donnerstags und dienstags an, hieß es weiter.

Maas und Merkel sprechen ihr Mitgefühl aus

Auch nach Erkenntnissen von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) dürften etliche Menschen aus Deutschland sein. „Wir müssen davon ausgehen, dass unter den Opfern viele Deutsche sind“, schrieb er am Donnerstagmorgen auf Twitter. „Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Toten, wir hoffen mit den Verletzten.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bestürzt auf das Busunglück auf der portugiesischen Ferieninsel Madeira reagiert. Sie denke „mit Trauer und Bestürzung (...) an unsere Landsleute und alle anderen Menschen, die von dem fürchterlichen Busunglück auf Madeira betroffen sind“, ließ Merkel am Donnerstag über Regierungssprecher Steffen Seibert erklären. Merkel sprach den Angehörigen der Toten ihre Anteilnahme aus.

„Ich hoffe mit den Verletzten und ihren Angehörigen, die um sie bangen, dass sie die körperlichen wie seelischen Folgen überwinden können“, fügte die Kanzlerin hinzu. Zugleich dankte sie allen auf Madeira, die an der Unglücksstelle „unter schwierigen Umständen“ im Einsatz waren. Das Auswärtige Amt und seine Mitarbeiter in Portugal seien in Zusammenarbeit mit den Behörden vor Ort bemüht, den Angehörigen „soweit als möglich in diesen schmerzhaften Stunden und Tagen zur Seite zu stehen“, versicherte Merkel.

29 Menschen starben bei Unglück

Der Bus mit mehr als 50 Passagieren an Bord war am Mittwochabend in Caniço, östlich von Funchal, in der Gemeinde Santa Cruz verunglückt. Nach offiziellen Informationen aus Portugal starben bei dem Busunglück 29 Menschen. Das Auswärtige Amt in Berlin machte noch keine näheren Angaben dazu.

Der Reisebus war bei dem Unglück in der Gemeinde Caniço, in der die Urlauber im Hotel „Quinta Splendida“ die Osterferien verbrachten, in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen. Die Touristen waren dabei auf dem Weg vom Hotel zu einem Abendessen. Der Bus überschlug sich und stürzte eine Böschung hinunter auf ein Wohnhaus.