Die Café-Bar-Lounge Glückskind in Winnenden funktioniert seit dem ersten Tag – auch dank Teamwork. Annika Traffa und Manuel Braun machen aber nicht nur geschäftlich gemeinsame Sache.

Winnenden - Der Gedanke, ein Café aufzumachen, ist Annika Traffa und Manuel Braun gleich nach dem Abitur auf dem Technischen Gymnasium in Waiblingen gekommen. Die leerstehenden Geschäftsräume im Erdgeschoss des Hauses in der Paulinenstraße 8 in Winnenden, in denen vorher ein Sportgeschäft untergebracht gewesen war, boten sich für das gemeinsame Projekt an. Am 29. Oktober 2016 wurde das Glückskind, ein Café mit Bar und Lounge, eröffnet.

 

Es war zunächst nur eine Schnapsidee

„Es war schon irgendwie eine Schnapsidee. Wir waren ja auch erst kurz vorher zusammengekommen“, sagt Manuel Braun. Doch das Glückskind funktioniert seit dem ersten Tag – auch dank Teamwork. Schon bald nach der Eröffnung vor gut fünfeinhalb Jahren klinkte sich Annika Traffa eine Weile fast komplett aus dem gemeinsamen Betrieb aus und machte eine Ausbildung zur Industriekauffrau. Als sie ihren Abschluss in der Tasche hatte, begann Manuel Braun mit einer Ausbildung als Koch bei Martin Oettinger im Hirsch in Schmiden, wo er auch nach bestandener Prüfung – als bester Azubi im Rems-Murr-Kreis – noch immer arbeitet. „Ich helfe halt mit, wann immer ich kann.“

Im Glückskind mit seinem angenehmen Mix aus modernem Mobiliar und lauschigen Ecken für jeden Geschmack und jede Gelegenheit hat seine Verlobte als Geschäftsführerin das Sagen. Annika Traffa backt Kuchen, macht Marmelade, organisiert die Buchhaltung und kümmert sich ums Personal. Eine festangestellte Kraft und fünf Minijobber unterstützen die 24-Jährige, die beim Einkauf Wert auf die Herkunft der Produkte legt. „Wir tragen die Verantwortung für unsere Arbeit. Dazu gehört auch, sich Gedanken über einen zeitgemäßen und möglichst nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und ihren Verpackungen zu machen.“

Es wird Wert auf Nachhaltigkeit gelegt

So kommt ausschließlich Kaffee aus der Stuttgarter Rösterei Schwarzmahler in die Tassen, die Wert auf Nachhaltigkeit und faire Preise für die Kaffeebauern legt. Die feinen Bohnen werden in der Siebträgermaschine zu hochwertigen Kaffeespezialitäten verarbeitet – und mit einem Schaum-Herz verziert, das alternativ auch aus laktosefreier Milch oder Haferdrink sein kann. Bierspezialitäten aus der Braumanufaktur Schönbuch in Böblingen, Wein vom Winnender Weingut Siegloch und Kessler-Sekt aus Esslingen runden die regionale Getränkekarte ab.

Das Glückskind ist ein Café für alle, auch für alle Generationen. „Vor der Coronapandemie waren es mehr junge Gäste, die zu uns kamen, da haben wir auch öfter Konzerte von lokalen Bands gemacht. Doch seitdem das Virus grassiert, haben uns zunehmend auch die etwas Älteren und Senioren entdeckt und sind jetzt auch regelmäßig da.“ Zum Glück, denn das Café lebt von Stammgästen. „Wir liegen zu abseits für Laufkundschaft, und wir haben auch keine Außensitzfläche entlang der Straße, sondern nur einen Hinterhof, in dem man allerdings sehr gemütlich sitzen kann“, erläutert Annika Traffa.

Glückshörnchen mit Schokoladenfüllung

Eine Spezialität im Glückskind – neben dem Maultaschenburger mit hausgemachter Zwiebelspecksoße und Annika Traffas Glückshörnchen mit nussiger Schokoladenfüllung – ist das Frühstück à la carte. Die Auswahl ist riesig, vegan oder mit Wurstaufschnitten frisch aus der Metzgertheke. „Besonders gerne wird unser Angebot ‚Schlemmen für Zwei’ genommen, da ist von allem etwas dabei“, erzählt Annika Traffa.

Jedes Jahr am 29. Oktober wird im Glückskind der Geburtstag des Lokals gefeiert – mit einem Special für die Gäste wie Freibier oder Häppchen. Bald haben Annika Traffa und der ein Jahr ältere Manuel Braun noch einen weiteren wichtigen Feiertermin im Jahr: Denn die beiden werden im April heiraten.