Traditionell laden die Schausteller Stuttgarter Politiker und Wasen-Veranstalter zum Frühstück ein. Dabei sollen Probleme diskutiert werden – allerdings bekräftigen sich auch beide Seiten, wie schön das Volksfest ist.

Stuttgart - Wenn der Stuttgarter Schaustellerverband zu seinem traditionellen Frühstück auf dem Volksfest lädt, reden die Gäste bei Spiegeleiern, Marmeladenbrötchen und Fleischküchle über die Sorgen und Probleme rund um den Wasen. Die 26. Auflage dieser Veranstaltung hat im Weinzelt Zaiß stattgefunden und neben den Schaustellern waren seitens der Stadt Finanzbürgermeister Michael Föll sowie Andreas Kroll und Marcus Christen von der Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart vertreten.

 

Vor zwanzig Jahren, erinnert sich der Verbandsvorsitzende Joachim Hohl, habe man diskutiert, ob das Riesenrad längs oder quer stehen soll. Heute drehe sich alles um Auflagen: ob Fluchtwege, Brandschutz oder Sicherheitspersonal. Wulf Wager vom Volksfestverein nannte zwei Bürokratie-Beispiele: Kurz vor dem großen Volksfestumzug, bei dem auch eine Schafherde mitlaufen sollte, meldete sich das Veterinäramt und forderte, dass von jedem Tier eine Blutprobe genommen werden sollte. Die Folge: die Schafe blieben fern. Auch einige Festwagen konnten nicht mitfahren, da die Zugfahrzeuge keine Sondergenehmigung für die Umweltzone bekommen haben.

Die Schausteller wollen nicht nur jammern

Es wurde aber auch betont, dass das Volksfest einzigartig ist und man im Grunde gut miteinander auskommt. An Marcus Christen gerichtet sagte Hohl: „Wir gehen manchmal aneinander rauf und gehen genauso wieder aneinander runter.“

Trotz der Trends, dass sich viele Besucher mehr für Bierzelte als für Fahrgeschäfte interessieren und dass weniger Kinder aufs Volksfest gehen, wolle man nicht ständig jammern, so Hohl. „Wir kommen alle gut miteinander aus.“