Darf man vier Monate nach dem Tod von Niki Lauda den Wasenhit „Mama Lauda“ singen? „Nicht angemessen“, erklärt das SWR-Fernsehen, sei das Lied in der Live-Sendung gewesen. Almklausi kontert: „Der Song war der Vorschlag vom SWR.“

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Welches Bierzelt man in diesen Tagen auch auf dem Cannstatter Wasen betritt, ein Hit schlägt einem überall entgegen. „Wie heißt die Mutter von Niki Lauda?“, fragt der Sänger von der Bühne. Und alles auf den Bierbänken schreit zurück: „Mama Lauda, Mama Lauda, Mama Lauda.“

 

Seit dem Fassanstich vor über einer Woche geht dies nun schon so. Jetzt war das SWR-Fernsehen mit der Sendung „ Volksfest live“ im Almhüttenzelt im Almhüttendorf dabei. Diesmal sang Almklausi, das Original, den Partyknaller selbst, der überall gecovert wird. Was folgte, war harsche Zuschauerkritik.

„Pietätlosigkeit“ wird dem Sänger vorgeworfen, aber auch dem Sender, der das Lied ausgestrahlt hat. Wenige Monate nach seinem Tod werde Niki Lauda „verhöhnt“ und das Publikum gröle mit „ohne nachzudenken“. Bei Facebook hat das SWR-Fernsehen nun auf die Kritik reagiert. „Die Wahl dieses Liedes war nicht angemessen“, erklärt der Sender, „das war den Verantwortlichen und dem Publikum anscheinend nicht gegenwärtig.“

„Der Hit ist kein Schmähsong“

Die Reaktion des SWR- Fernsehens ist für Almklausi alias Klaus Krehl-Meier völlig unverständlich. „Der Vorschlag, ,Mama Lauda’ zu singen, kam vom Sender“, sagte der Sänger gegenüber unserer Zeitung. Der Hit sei auch „kein Schmähsong“. Zu Lebzeiten habe Niki Lauda erklärt, dass ihm das Lied gut gefällt. „Deswegen passt das Lied so wie es ist“, findet Almklausi.

Mit der Live-Sendung vom Wasen hat das SWR-Fernsehen einen Marktanteil von sechs Prozent erreicht. Ganz „live“ war die Show freilich nicht. Immer wieder wurden Songs eingespielt, die Bands bei Tageslicht zeigten – und das in einer Sendung in der Nacht.

Teilnehmer von „Promi-Big-Brother“ auf dem Wasen

Im Publikum von Almklausi waren Mitstreiter aus der „Promi-Big-Brother“-Sendung. „Wir haben am Tag nach dem Feiern zusammen das Lied ,Großer Bruder 2019’ aufgenommen“, berichtet Krehl. Ende Oktober werde man ihn auf den Markt bringen und die Einnahmen an Kinder in Not spenden. Eine freilich fehlte auf dem Wasen: Janine Pink, die in der letzten Staffel gesiegt hat. „Janine hat nicht abgesagt“, sagt Almklausi, „sie ist einfach nicht gekommen, was ich schade finde für unser Projekt.“ Tobi Wegener war in Cannstatt dabei, der mit Janine angeblich das „Traumpaar“ der Sendung war.