250.000 Besucher werden wohl die Straßen zum Wasen säumen, wenn der Festzug von 11 Uhr an vorbeizieht. Der organisatorische Aufwand ist riesig.

Stuttgart - Ob es darum geht, Ausnahmegenehmigungen für Umzugswagen ohne gültige Umweltplakette einzuholen, Straßen zu dekorieren oder Anwohner über den bevorstehenden Volksfestumzug und die damit verbundenen Straßensperrungen zu informieren - für den Gründungsvater und Vorsitzenden des Cannstatter Volksfestvereins Robert Kauderer hat es viel zu tun gegeben. Seit 1997 trägt er die Verantwortung dafür, dass beim traditionellen Volksfestumzug alles glatt läuft. Auch in diesem Jahr ziehen am 25. September, dem ersten Volksfestsonntag, von 11 Uhr an wieder rund 4200 Trachtenträger, Musikanten, Traditionsgruppen samt Pferden, Schweinen und Ziegen vom Cannstatter Kursaal bis zum Wasen. Wenn das Wetter mitspielt, so Kauderer, erwarte der Volksfestverein bis zu 250.000 Zuschauer an der Strecke.

 

Die ersten Vorbereitungen für das Ereignis haben im November begonnen. In drei Sitzungen besprachen die Verantwortlichen mit Vertretern von Stadt, Polizei und SSB, worauf bei der Organisation des Traditionsmarsches geachtet werden muss - von notwendigen Straßensperrungen über die Anbringung von Umleitungsschildern bis hin zur zulässigen Maximalhöhe der Umzugswagen. Dabei, so Robert Kauderer, habe sein Verein immer wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen. "Die städtischen Ämter machen es einem nicht immer leicht", so Kauderer. "Seit der Love-Parade-Katastrophe in Duisburg müssen beispielsweise deutlich mehr Ordner dabei sein, und auch neue Fluchtwege sind ein großes Thema."

Auch die kleinen Dinge müssen organisiert werden

Neben den großen organisatorischen Fragen müssen auch die kleinen Dinge geklärt und organisiert werden: Schließlich müssen zunächst die am Umzug beteiligten Gruppen ausgewählt, und ein Ablaufplan muss erstellt werden. Außerdem gilt es, dafür zu sorgen, dass für die rund 200Tiere des Umzugs ausreichend Wassertränken zur Verfügung stehen. Transporter müssen beantragt, Umkleideräume für Trachtengruppen bereitgestellt werden. Ein Tierarzt und das Technische Hilfswerk müssen vor Ort sein. Eine weitere Aufgabe für die insgesamt 300 ehrenamtlichen Helfer, so Robert Kauderer, bestehe darin, die Umzugsteilnehmer zu versorgen und bei Laune zu halten. Nicht zuletzt müsse dann auch noch die SWR-Fernsehübertragung technisch abgestimmt werden.

Wie viel Zeit er jedes Jahr in die Vorbereitungen des Festzugs investiert, kann Robert Kauderer kaum abschätzen. Aber das, so der 76-Jährige schmunzelnd, sei wohl auch besser so. Seine Begeisterung für den Umzug hat er aber noch lange nicht verloren - im Gegenteil. So freut er sich in diesem Jahr ganz besonders auf die historischen Landwirtschaftsfahrzeuge, die im Umzug mitfahren werden.