Carlos Gruezo, der Mittelfeldspieler vom VfB Stuttgart profitiert von der Rückkehr von Huub Stevens – und zeigt in Freiburg, warum der Trainer auf ihn baut.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Freiburg - Er kam mit langem Anlauf und kurzen Schritten. Aus der eigenen Hälfte sprintete Carlos Gruezo nach vorne – und legte all seinen Frust aus den vergangenen Wochen in diesen einen Schuss. 2:1 für den VfB Stuttgart hieß es danach und der kleine Ecuadorianer tanzte nach seinem ersten Bundesligator vor Freude im Freiburger Schwarzwaldstadion.

 

Doch bevor der 4:1-Sieg bei den Badenern feststand, war noch viel Arbeit für den Mittelfeldspieler des VfB angesagt: Lücken schließen, Zweikämpfe bestreiten, Bälle erobern. Das ist das, was der Trainer Huub Stevens von ihm einfordert. Oder anders ausgedrückt: einfach spielen und sich stets in den Dienst der Mannschaft stellen.

So wie es im vergangenen Frühjahr auch gewesen ist, als der Niederländer den unbekannten Gruezo aus dem Nichts in seine Startelf holte und dieser half, die Stuttgarter zu stabilisieren und letztlich den Klassenverbleib zu sichern. So sollte es auch weitergehen, als der 19-Jährige von der WM in Brasilien zurückkam. Doch bei der Niederlage in Berlin vor einigen Wochen erwischte Gruezo einen schwachen Tag. Der alte Coach Armin Veh holte ihn vom Platz – und ließ ihn danach links liegen.

Stevens bildet mit Gruezo und Leitner eine neue Mitte

Jetzt hofft Gruezo auf einen Neuanfang unter Stevens – mit seiner Lauffreude und seiner Aggressivität. Beides Eigenschaften, die Stevens schätzt, weil Gruezo auch mal einem Gegner weh tun kann. Wie in der 19. Minute, als er nach einem Foul an Vladimir Darida die Gelbe Karte sah. Es sind solche Aktionen, die es seinem Nebenmann auch leichter machen, sich verstärkt um den Spielaufbau zu kümmern. In Freiburg war das meist Moritz Leitner. Somit hatte Stevens gleich im ersten Spiel nach seiner Rückkehr eine neue Mitte gebildet: Gruezo, der Aggressive, und Leitner, der Techniker. Dem Spiel tat das nach Startproblemen gut.

Selbst wenn Gruezo es einmal nicht schaffte, das Unheil abzuwenden. Obwohl er es hatte kommen sehen. Der Mittelfeldspieler hatte auch noch einmal alles probiert. Doch zu spät. Er kam einfach nicht mehr an Darida heran – und schon hieß es 1:1 (42.). Doch es blieb eine der wenigen Lücken, die der Ecuadorianer nicht mehr schließen konnte, ehe er kurz vor dem Abpfiff mit kurzen Schritten vom Feld durfte.