In einem offenen Brief stellt der Fanausschuss des VfB Stuttgart sieben Fragen an den Präsidenten und Aufsichtsratschef Wolfgang Dietrich und fordert Antworten dazu von dem Clubchef ein.

Stuttgart - Der Fanausschuss des VfB Stuttgart hat am Donnerstag einen offenen Brief veröffentlicht. Darin stellt das Gremium sieben Fragen an Wolfgang Dietrich und fordert Antworten dazu von dem Präsidenten und Aufsichtsratschef des Fußball-Bundesligisten. Es geht um einen möglichen Interessenkonflikt aufgrund geschäftlicher Beziehungen zu anderen Profivereinen wie den eventuellen Relegationsgegnern Union Berlin und 1. FC Heidenheim via des Quattrex-Firmenkonglomerats. „Es muss jeglicher Eindruck vermieden werden, der VfB Stuttgart nähme es mit der Integrität des Fußballsports nicht allzu genau“, heißt es in dem offenen Brief unter anderem.

 

Das Handelsregister widerspricht Wolfgang Dietrich

Grundlage der aktuellen Diskussionen sind Dietrichs frühere unternehmerischen Tätigkeiten. Als Gründer der Quattrex AG und weiteren Tochterfirmen gab er Fußballclubs Darlehen, um später an deren wirtschaftlichem Erfolg zu partizipieren. Der 70-Jährige gibt an, alle relevanten Anteile an den betreffenden Firmen mittlerweile abgegeben zu haben. In einem Fall fehlt bislang allerdings der Nachweis: Im Handelsregister wird die VMM Consulting GmbH (Dietrich ist hier alleiniger Gesellschafter) nach wie vor als Gesellschafter der Quattrex Finance GmbH aufgeführt. Der VfB-Clubchef versicherte auf Nachfrage unserer Redaktion indes mehrfach, nicht mehr mit der VMM an der Quattrex Finance beteiligt zu sein. Die Klärung der Frage, warum dies im Handelsregister anders aufgeführt ist, steht aus.

„Im Hinblick auf die aktuell emotional sehr aufgeladene Situation und im Interesse vieler Anhänger des VfB Stuttgart, die sich im Kampf um den Klassenerhalt klare Worte und die notwendige Transparenz der AG-Führung zu dieser Thematik erwarten, bitten wir diese inklusive Präsident Wolfgang Dietrich umgehend um eine öffentliche Stellungnahme (...). Weitere Versuche des Aussitzens sind aus unserer Sicht verantwortungslos und ein Schlag ins Gesicht aller Fußballfans“, heißt es zum Abschluss des offenen Briefes. Beim VfB wurde dies zur Kenntnis genommen, es soll zeitnah eine Reaktion an das Gremium geben.

Hier geht es zu dem offenen Brief