Die afroamerikanische Komponistin Florence Price (1887–1953) musste unter Pseudonym arbeiten. Zurzeit wird sie wiederentdeckt – mit gutem Grund, wie eine Neuaufnahme ihrer dritten Sinfonie beweist.

Wien - Man hört und stutzt. Was ist das? Sinfonische Spätromantik, ein bisschen Bruckner in den Bläsersätzen, eine Wagner-Anmutung, ein Hauch von Dvorák. Diese Musik hat eine sehr eigene Farbe, sehr eigene Energie und ein klares Konzept. Es ist eine Sinfonie – und beim dritten Satz wird die kompositorische Handschrift noch eigener: Er klingt nach Jazz, nach dem Amerika von John Gershwin und von Leonard Bernsteins „West Side Story“. „Juba“ ist der Satz betitelt – und verweist so auf das Material, das ihm zugrunde liegt, einen sehr rhythmischen Tanz, den westafrikanische Sklaven in den USA entwickelten. Ein Hinweis auf den Komponisten.